Bardou,
Paul
Joseph.
Barent van
Brüssel.
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seinen Fiisseu. Man bewunderte in diesem Bilde die gleich schöne
Zeichnung und Ausführung, tadelte aber die Wahl des Gegenstan-
des, da solcher ohne vorläufige Erläuterung keinen Sinn darbietet.
Andere fanden hingegen den Sinn ganz verständlich, aber einen
ganz andern, als der Maler hineinlegen wollte. Aus dem vergnüg-
ten Gesichte des Kosaclaen und seiner Stellung gehe nämlich her-
vor, er stecke seinen Säbel in die Scheide, uin zu einem siissern
Kainpfe iiberzugehen, und die Nonne danke dem Himmel auf den
Knien für die günstige Fügung, der heil. Jungfrau endlich einmal
den Bücken kehren zu dürfen. (Fiissly). Im Jahre 1808 erhielt
sein Qedipus und Antigene den Beifall der Kenner. Bardou war
Mitglied der Akademie der Künste und starb 1814-
BaTdOu oder BRPÖOW, Johann, iPzistellmaler zu Berlin, ein be-
liebter Künstler seiner Zeit, dessen Gemälde Bause, D. Berger u.
a. in Kupfer gebracht haben. Er war Le Suenfs Schüler und in
seiner Art ein geschickter Künstler, doch haben viele seiner Ge-
mälde ihre schöne Farbe verloren. Nach 1775 ging er nach War-
schau und iibte auch hier mit Beifall seine Kunst.
Man kennt von diesem Künstler zweigeiitzte Blätter: Joseph's
blutiger Mantel von den Brüdern dem Vater überbracht, und ei-
nen kleinen Kopf in Castiglionds Geschmack.
Bardua, Caroline, Malerin aus Bzillenstäclt, bildeteßich unter dem,
durch eine ruchlose Hand zu ü-üh der Kunst entrissenen G. von
Kügelchen zu Dresden zur geschickten Künstlerin. Sie erwarb sich
durch verkleinerte Copicn nach den anmutliigen Gemälden ihres
Meisters vorziivlichexi Beifall, und in demselben Grade später
durch ihre höälSt ähnlichen Bildnisse. Sie malte mehrere hohe
Personen zurbesondern Zufriedenheit und stellte auch anze Fa-
milien auf einem Bilde dar. Besonders gelungen ist das äTamilien-
bild des Prinzen Wilhelm von Preussen, das sie 1821 malte, u. a.
Ueherdiess that sie sich auch durch eigene Compositionen hervor.
Man erwähnt eine heil. Jungfrau mit dem Kinde (1812), und eine
i. heil. Cäcilia (1314), worin der "Ausdruck des Gesichtes und die
zarte Behandlung der Farben vorzüglich gefielen.
Ba-PCIWCII, JOhYI, ein englischer Maler des vorigen Jahrhunderts,
der mehrere Bildnisse und allegoriscbe Darstellungen malte.
Man kennt" mit seinem Namen ein grosses Blatt, auf welchem
England unter der Gestalt der Minerva mehrere Arme und Krüg-
pel einem H. Ward zuliihrt. .
Ein Thomas Bardwiell lebte zu London als Bildnissmaler. Im J.
1756 erschien von ihm ein Werk von der Ausübung der Malerei
und über Perspektive, in 4'. Faber hat nach ihm in Schwarz-
kunst gearbeitet.
Barella, Augustin, ein italienischer Baumeister, erbaute um 1675
die St. Adelheid und Cajetan Kirche zu München, die J. SauvÖ
auf 3 Bl. in Kupfer gebracht hat. Der Bau gelangte unter der
Leitung dieses Künstlers jedoch nicht zur Vollendung; F. de C011-
villier führte die Facade aus. Ob Barella in Bayern gestorben, oder
ob er nach Italien zurückgekehrt ist, wissen wir nicht anzugeben-
Baren, Philipp van der, ein Niederländer, geb. 1600, maliß
herrliche Früchte und Blumen mit weiblichen Büsten in einerNiSChß
dargestellt.
Barent, van Brüssel, _s. Bernard von Oirlay.
NagZerÄs Künstler-Lax. I. Bd. 18