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Bande!-
Bandinelli ,
Baccio.
in den Nischen der Kirche Orsanxuichele in derselben Stadt lobt er
die einfache Auffassung, das schöne Gefühl und den guten Styl,
in welchem die Werke gefertiget sind. Sie verratheix indessen keine
Spur des Ausdruckes und der Weise und Eigenthiiinliclikeit Do-
natellds. Als Baumeister scheint er beim Baue des Florentiner D0-
mes thiitig gewesen zu seyn, denn ihm, Donatello und Brunc-
leschi wurde eine gewisse Summe für Modelle der Kuppel bezahlt.
Heinecke macht diesen Künstler irrig zum Maler.
Bündel; Medailleur des Grafen von Lip e um 1765. Sein Collega
war Stiimer, und daher sind die Wexiiie beider Künstler mit BS
bezeichnet.
Bandel, Joseph Ernst von, Bildhauer geb. zu Ansbach 1800, ein
Künstler, der bereits durch trelfliehe YVei-lce seine Weihe beurkundet
hat. Er erhielt den ersten Unterricht in seiner Vaterstadt und be-
gab sich dann nach München, um auf der k. Akademie der Iiünste
seine Laufbahn weiter zu verfolgen. Wie sehr er seinem Studium
oblag, zeigen die trefflichen Arbeiten. die man seit 1820 auf den
Iinnstausstellungeil der Haupt- und liesidenzstadt von Bayern sah.
In dem bezeichneten Jahre fand sein ruhender, lebensgrosser, Mars
in Gyps den vollen Beifall der-Kenner, denn der lebensvolle Aus-
druck und das reine Ebenmass verkündeten schon eine schöne Stufe
künstlerischer Bildung. Im Jahre 1825 zeigten eine Charitas und
ein Faun des Künstlers Fertigkeit in Anordnung und Behandlung
der plastischeniMassen. Erstere führte Bandel 1855 in Wlarmor aus
und lieferte hierin ein VVerk voll Weichheit und Lieblichlicit. Die-
ser Künstler besitzt überhaupt ausgezeichnetes Äfalent für die Be-
arbeitung des Marmors. Gleiche Zartheit der Behandlung zeigt
Bande] auch in seinen Büsten, denen er noch iiberdiess den Stempel
der geistigen Wesenheit des darzustellenden Individuums aufzudrü-
cken weiss. Hieher gehören neben andern das Bildniss des höchst-
seeligen Königs Maximilian von Bayern (1852) und die Portraite
der berühmten Künstler D. Quaglio, P. Hess, Stieler und Gärtner
im Lokale des Iiunstvereines zu München.
Andere Werke von der Hand dieses Künstlers sind:
Das Monument des lntendantender k. b. Hofgiirten, des Ritters
von Skell, am See des englischen Gartens bei München; das
Grabmal des Direktors und Llistorien-Malers von Langer; ein
Amor aus carrarischem Marmor; der Genius des Lebens, Hoch-
relief aus gleichem Stoffe; Amor und Psyche, eine lebensgrusse
Gruppe in Gyps, eine Venus und die EIoPfnung, zwei Sta-
tuen in Lebensgrüsse, "ebenfalls in Gyps. Die letzten fünf
Werke sah man 1352 auf der Schaustellung in München.
Gegenwärtig befindet sich der Iiünstler in Berlin.
Bandiera, BGHGdBUIO, Miler zu Perugla, arbeitete in Oel und
Fresco in der Weise Baroccids. Man hält ihn für einen Abkömm-
ling des Ritters Vauni. Starb 1651 im 77 Jahre seines Alters.
Bandmelli, BQCCIO, aus der Familie der Vivianin geb. zu Florenz
1487, gest. 1559, einer der besten Bildhauer seiner Zeit. Er ist
der Sohn des berühmten Goldschmieds Michael Angela di Vi-
viano und legte sich den Namen Bandiuelh , auch Bandini, selbst
bei, weil er glaubte, dass er ursprünglich aus dem Hause Bandi-
nelli von Sieua abstamme. Die Anfangsgründe in der liunst er-
hielt Bandinelli in der Zeichenschulender Goldarbeiter zu Florenz,
wurde ein geschickter Bildhauer und ubte auch die Malerei, lieferte
aber in letzter Gattung nur weniges, und diese: ohne Erheblich-