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Balduccio ,
Giovanni.
Hans
Baldnng
etc .
die er bei der. Vermählung der Prinzessin Christina von Lothrin-
gen zu Florenz malte.
Balduccio, Giovanm, Bildhauer, der unter die berühmten des
14. Jahrhunderts gehört, und zur Pisaner Schule gezählt werden
muss. Balduccio war vermuthlich in dem letzten Zehntel des 15.
Jahrhunderts geboren , denn schon 1522 hatte er bei Sarza-
na das Grabmal GuarnierPs, des Herrn von Lucca, gearbeitet, und
gegen 1556 scheint er, ein Iiiinstler von Ruf, nach Mailand ge-
kommen zu seyn, wo er eine Schule griiildete. Im Jahre 113i? vol.
landete er die Hauptthüre der Kirche der Brera, welche er auch
mit Bildsäulen schmückte. Spätere Arbeiten von der Hand dieses
Künstler kann man nicht mit Zuverlässigkeit bestimmen. In den
erwähnten sind die Figuren in den Stellungen meist übertrieben,
auch sind sie steif und hart.
Man hiilt ihn auch für den Urheber der prächtigen Lade des hl.
Peter Martyr in St. Eustorgio zu Mailand, die er 132g verfertiget
haben soll. In diesem Werke zeigt sich bereits höhere technische'
Vollendung, besonders in den Statuen, und daher muss selbes spä-
ter als obige entstanden seyn, höchst wahrscheinlich wenige Jahre
nach 1365, denn es war 1570 noch nicht vollendet.
Wenn dieses sich so verhält, so konnte Balduccio kaum Hand
an die Lade gelegt haben, er müsste denn ein sehr hohes Alter
erreicht haben, und es ist vielleicht sicherer, selbe als ein Werk
seiner Schule zu bezeichnen. Unter den Schülern dieses Meisters
aber hat wohl Bonino da Carnpione den meisten Anspruch darauf,
Vasari sagt im Leben des Giro]. da Carpi, dass dieses Werk von
Agostino und Agnolo aus Siena seyn dürfte, allein diese Mei-
nung ist nicht haltbar, denn Agostino war 13.13 bereits rode und
Agnolo zählte 1562 wenigstens 90 Jahre. Noch weniger könnte
diese Lade von Pietro Paolo und Jacobello aus Venedig„den Schii-
lern der obigen seyn, wie Cicognara "in seiner Storia della scul-
tura glaubt.
Dem Balduccio; oder vielmehr seiner Schule, gehört sicher auch
die Lade des hl. Augustin in der Catheclrale zu Pavia an, denn sie
nähert sich der des heil. Petrus _nicht nur in der Anordnung im
Allgemeinen, sondern auch m vielen Einzelnheiten. Auch findet
man viele Aehnlichiieit in den Basrelxefs, in der Art der Behand-
lung der Figuren, der Gewander und der Nebenwcrlie. Dieser
Schule verdanken wir noch manches andere lWIonuineut, wie: den
nach 1517 entstandenen, mit Basrelieis verzierten Altar der drei
Iiönige in S. Eustorgio; das Denltmal Stephan Viscontfs, der 1327
starb, in derselben Kirche; dasjenige des Azzo Visconti (gest. 1559),
1 welches aus der Kirche St. Gottardo in das Haus des tVIarchese
Trivulzio kam, und endlich jenes des Barnabo Visconti in der
Iiirhe St. Giovanni in Conca, vor 138d errichtet. nlwgebildet sind
diese drei Monumente bei Litta, famiglie cel. d'Italia.
L'arca di S. Agostino, Monumento in marmo de sec. XIV. rlesig.
nato et inciso da Cesare Ferreri. Iiunstblatt 185.1 Nrm 50_
Baldung, Hans, genannt Grün (Grien, Gruenßitqahr,
pferstecher und Formschneider, geboren zu Giniind in Schwaben
um IZITZO, oder, wie einige glauben, um. 1476, gest- Zll Straßburg
1552 und nach andern schon 1545.
Die Lebensverhältnisse dieses tretllichen alten Meisters sind un-
bekannt. IVIHII weiss nur, dass er in der Schweiz, zu Strassburg
und in der Umgegend gearbeitet hat. Er muss auch einige Zeit
zu Freiburg im Breisgau sich aufgehalten haben, denn in der Haupt-
hirche daselbst sind Meisterwerke von seiner Hand, darunter eine