Baillie ,
William.
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Er stach mehrere Platten für das Buch: EHigies Cardinal. nune
viventium. Zu seinen bessern Werken gehören ferner:
Der Cardinal Ursini (Benedikt III.) 1672; fol.
Canut der Grosse, nach C. Panig; fol.
Der Heiland zwischen dem heil. Petrus dükleantarh und Maria
Magdalena, bezeichnet: Lazaro Baldi pinx. B. Baillll SC-ä fül-
Die heil. Maria Magdalena de Pazzis vor Maria, die ihr den
Schleier aufdeckt, nach demselben; fol.
Der heil. Petrus von Alcantara, nach demselben; gr. fol.
D? heil. Lud. Bertrandus, nach C. Ferri; gr. fol.
Dlß Sf wlron Clemens X. canonisirteil Heiligen, nach demselben;
gr. o .
Balule 9 Vvllllam, unter dem Namen Capitain Baillie bekannt, Zeich-
ner, Stecher mit der Nadel, dem G-rabstichel, in Schwarzkunst, in
Kreiden- und getuschter Manier, geb. in Irland um 1736. Er diente
den grössten Theil seines Lebens unter der englischen Cavallerie,
und trieb zu seinem Vergnügen die Zeiehnungs- und Iiuplersteeher-
lillllälj. Die Fortschritte, welche er in dieser Iinnst machte, und
ehrenvolle Anerkennung der Liebhaber, bestimmten ihn, den Mili-
tärstand zu verlassen und sich ganz der Kunst zu widmen. Sein
VVerk ist sehr interessant, sowohl wegen der schönen Ausliihruixg,
als Wegen der Abwechslung der Gegenstände. Vorzüglich sehäzl:
man die Blätter im Geschmaeke Rembrandts, den er auch einige
lVIal sehr täuschend copirte, besonders in-der Landschaft mit den
drei Bäumen. Einige seiner Copien stehen in gleichem Preise mit
den Originalen. Zuerst gab er seine Blätter einzeln heraus, nachher
aber vereinigte er sie in 2 Hefte in fol., jedes zu 50 Bl. Viele sind
nach eigener Erünclung, und eine grosse Anzahl nach verdienst-
vollen Meistern. Das älteste ist von 1753, das jüngste von 1777.
Baillie bekam die Originalplatte des sogenannten Hundertgulden-
Blattes von Rembrandt in die Hände, und überarbeitete sie mit so
vieler Einsicht, dass man die Abdrücke für Originale ansah. Sie
haben einen hohen Preis und werden täglich theurer, weil der Iiiinst-
ler nachher die Platte in vier Stücke zerschneiden liess, die er ein-
zeln abdruckte. Eine herrliche Copie nach Rembrandt ist ausser
der angeführten Landschaft mit den drei Bäumen: der Goldwäger,
mit 165g datirt; sehr selten und geschätzt ist eine grosse Landschaft
mit einer steinernen Brücke, nach einem Gemälde aus der Samm-
lung des Grafen Bute, gestochen 1764. Auch diese Platte ist ver-
nichtet. Ebenfalls sehr selten sind die spielenden Soldaten, nach
Gerard geätzt, so wie die Eitelkeit oder das Iiind, das Seifen-
blasen lllälcht, ein Blatt in 4., nach Rubens. Die Platte existirt"
nicht mehr. Zu den vorziiglichsten Blättern gehören ferner:
Die Landschaft mit den Tempelruinen und orientalischen Figu-
ren; ohne Zeichen des Stechers in den ersten Abdriicken, die
späteren sind mit: W. B. insculp. 1762 bezeißhlleli-
Joh. Turner, mit blossem Kopie , Bart und weissen Haaren, 1m
Mantel, nach einer Miniatur von Nath. Hone.
Der Herzog von Monmouth zu Pferde, im Hintergrunde eljle
Schlacht; ein schönes Blatt in Sehwarzltunst, bei welchem sich
die Abdrücke in dem Worte miserantur und meserantur unter-
scheiden.
Die Grablegung, nach Rembrandt, eine reiche Comyouition-u
In der Luft schwebende Engel, nach Rafael; ein Sehv- 561101195
Blatt. in rother Kreide.
Susanne, von Daniel gereehtfertiget, in Schwarzkunst, nach C"
v. Eckhout.
15x: