216 Bach, Joh. Samuel. Bach, K. D. Fr.
Bach JOll. Sßmüßl, Zeichner und Landschaftsmaler, Sohn des be-
rühmten Tonltiinstlers li. Ph. E. Bach in Hamburg, lernte in Berlin
und Potsdam] bei Iiriiger zeichnen und ging 1770 nach Leipzig um
_da unter Oeser zu studirexi. Nach zwei Jahren besuchte er Dresden,
wo er sich äni" die Landschaftsmalerei legte, in der er es in hur-
zer Zeit sehr weit brachte. Starb zu Rom 1778.
Man kennt von ihm mehrere Landschaftszeichnungen , und ein
gestochenes Blatt: St. Magdalena, nach Battoni. _
Bälßll, Harl- Danlel Iiriedrlch: Hofrnth, Professor und Direktor
der schlesischen Kunst und Zcichenschule zu Breslau, geb. zu
Potsdam 1756. Er erhielt den ersten Unterricht in der lWlalerei
von A. Blliriiger zu Potsdam und zog dann viellhchen Nutzen
von dem Akademie-Direktor le Sueur zu Berlin, noch mehr aber
von dem Professur Frisch. Zu seiner anderweitigen Ausbildung
trugen die berühmtesten Gelehrten zu Bfrrlin bei. Bei dem dama-
ligen Mangel an lebenden Modellen biet der Akademie der Künste,
errichtete er in seiner Wohnung einevAliüflßmie im Kleinen, hloss
für das Zeichnen nach dem Leben. Dort zeichneten nun Chodo-
wieclay, Frisch, Suil, Berg-er; bald wurde der Raum zu eng, und
le Sueur liess sich leicht beyvegen, einige leere ElliEKlEIDiSClIG Zim-
mer zu diesem Behuf herzngeben. Von dieser Zeit an erreichte
die Alszrdemie einen immer höhern Grad von Vollkommenheit und
unserm Künstler gebührt der Ruhm, hiezu werhthiitig mitgewirkt
zu haben. Er fand hernach auchausser Berlin Gelegenheit, seine
Portraitmalerei, sowohl in Oel, als in Pastell nach klassischen
Mustern zu verbessern. Auch die Sammlung des Prinzen Hein-
rich von Preussen diente ihm zum Studium. Als ihn aber der Graf
Ossolinslay heim Copiren eines der Pvleistersverlic von Pesne an-
trat", bcredete dieser den Iiiinstler, als llolhialei- upd Ilausfieund
ihm nach Warschau zu folgen und in der Folge Frankreich und
Italien mit ihm zu besuchen. Der Graf setzte ihm sogar eine Pen-
sion zu einem vierjährigen Aufenthalt in Rom aus, den der liiinstlcr
sehr zweekmäss-ig benutzte. Von Rom ging er nach Florenz, wo ihn
die dortige Akademie zu ihrem Professor und Dllitgliede aufnahm.
Auf seiner Rückreise nach Deutschland studirte er in Venedig he'-
sonders llVerlie von Correggio und in Wien veranstaltete er eine
förmliche Ausstellung seiner Arbeiten. Ein Gleiches that er zu
Berlin, wo er mit seinen ausltalien mitgebrachten Malereien und
Studien fiinl" grosse Zimmer iiilltc. Um diese Zeit war die Errich-
tung der Provinzial -Schulen 1m Werke, und unserm Künstler wurde
Breslau angetragen. lm Jahre 1792 wurde die dortige Kunstschule
eröffnet, die sich unter der Leitung eines würdigen Vorstandes ei-
nes besondcrn Flqres zu erfreuen hatte.
Baclfs VVerlie sind in Polen, Russland und Deutschland ver-
breitet, denn er bewies sich stets als gewandter Künstler, sowohl
iinwler Zeichnung, als in der lYlalerei. In letzter Gattung lieferte
er Historien und Thierstiielie mit liCCliGm Pinsel, und ebenso wah-
„.;rer als schöner Färbung. Dem Iiiinstlcr wurde daher verdienter
Ruf zu Theil.
Bach malte des Bildniss Königs Friedrich Wilhelm II. in Lebens-
grösse lur die Ohcranitsregicrung zu Breslau, das Bildniss des Gra-
fen von Hoyln, gest. von Sinzexiich, das Gemälde zu einenx grossen
allegorischen Iiuplei- auf den Tod des Prinzen Ludwig von Pi-eus-
sen 1797- lny-Iahre 11805 erwfirb er sich durch eine allegorische
Zeichnung, mit der Unterschrift: Preussclls Monarchen, allgemei-
nen Beifall. tjic stellt die 'l'izgontlon der Miissigung, Klugheit,
Weisheit, läiiwferheeit und Gerechtigkeit vor, weleilie die Bildnisse