Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Autissier , Louis 
Maria. 
Avanzi , 
Jacopo. 
Blumenkränzen empfangen werden. Auch dieses Bild gibt Landm 
im Umrisse. Man kennt indessen noch mehrere andere schöne Bil 
der von dieser Künstlerin. 
Autlssler: LOUIS luanaa geschickter Miniaturmaler, geb. zu Vanne 
in der Bretagne 1772, lernte bei Vautrin, und machte so reissendx 
Fortschritte, dass ihm schon im zwölften Jahre der Lehrer der 
Unterricht seiner Schüler anvertrauen konnte. Von seinem M. Jahr. 
an hatte er keinen andern Lehrer mehr als die Natur. Als Jung 
 ling von 17 Jahren war er Zeichnungsmeistcr zu Morlaix, wo e1 
so lange blieb, bis ihn der Kriegsdienst rief. Doch auch jetzt waz 
er nicht unthätig fiir die Iiunstg, er fertigte mehrere Zeichnungen 
von denen eine den Autinunterungs-Preis von 1500411. erhielt 
Später liess er sich in Belgien nieder, wo er seit vielen Jahren der 
Huf eines vorzüglichen Künstlers geuiesst. 
A. malte viele hohe Personen; darunter den König Ludwig vor 
Holland und den Iiönig der Niederlande, letzteren mehrmalen ir 
kleinem Umfange. Er ward 1812 zum lllitgliede der k. Gesellschaf 
der schönen Iiiinste zu Gent ernannt und überreichte dabei eine 
Miniatur, welche die Einigkeit und die Freundschaft vorstellt, halbe 
Figuren. In letzter Zeit hielt er sich in Paris auf, wo er mit Be- 
stellungen iiberhiiuit wurde.  
AVaUZI, JQCOPO, Nachfolger des Giotto, 111111370 nach Lanzi III. 
11H". d. A. aus Bologna, ein Maler, der in MorellPs Notizie p. 5. Da. 
vanzi, ein Paduauer oder Veroner äenannt wird. Lanzi nennt ihn den 
besten unter den Bolognesischen iunstlern seiner Zeit, und erwähnt 
von seiner Hand in der Kirche zu lVIezzaratta das Wunder der so. 
genannten Probatica, mit: Jacobus pinxit bezeichnet. Sein Haupt- 
werk indessen sind nach Lanzi die Siegesfeiern in einem Saale zu 
 Verona, welche selbst Mantegna als etwas Treffliches lobte und wo 
er sich Jacobus Pauli unterschrieb, was Lanzi glauben macht, er 
könnte venetianischen Ursprungs und gar derselbe seyn, der mit Paul 
seinem Vater, und Johann seinem Bruder," die alte Bildtafel in St. 
Marco gemalt hat. Lanzidiält ihn aber immerhin fiir einen Bo- 
logner, und glaubt; dass ein Petrus Jacobi, der in St. Miehele in 
Bosco malte, und ein Orazio de] Jacopo, den Malvasia nennt, 
Avanzi's Söhne oder Schüler f?) seien. ' 
Jakob Avanzi malte 1376 in der Kapelle S. Felice in der Kirche 
des heil. Antonius zu Padua, die laewundcruilgswiirtligcn Frescen, 
die ehemals (lCllJ Giotto zugeschrieben wurden. Auf der Wand 
zur Linken sieht man oben das Martyrthuni des heil. Jakob des 
ältern, _.unten die Belagerung von Jerusalem, in! den kleinen 
Nischen der Bögen zu unterst Brustbilder von heil. Männern und 
Frauen. Die Compositionen sind reich und gedrängt und es fallen 
darin mehrere treffliche Charaltterköpfe in die Augen, besonders 
aber sind die Brustliilder der Heiligen von einem so wahren und 
einnehinenden Ausdruck, und so weit von der einförinigen Manier 
des Giotto entfernt, dass man eher an Francia erinnert wvird. Nur 
die Drappirung und Gestalten-Verhälnisser sind in der Art des 
Giotto, dagegen die Gruppirung weit geilriingter, als gewöhnlich 
bei dem letztern der Fall 1st. Dasselbe gilt von der mittlern VVand 
hinter dem Altare, worauf unten in vielen grössern Figuren die 
Kreuzigung Christi und oben Tod und Begräbniss des heil. Jacob 
dargestellt ist. Die Abtheilungen zur Rechten neben dem Fenster, 
Maria auf dem Tllmll, 5- Christoph lllld nlehrere andere Vorstel- 
lungen enthaltend, dann die Lunßüen über den Eingangsbogen 
wurden im Jahre 1775 von F- Zülllwni xetouchirt, da sie durch
	        
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