Abbnte
(Abati)
Niccolo
Alabate ,
Ercolb
berücksichtigen, dass ein Dichter, und zwar ein für seine Schule
leidenschaftlich ein enomlnener Dichter spricht, so wurde er doch
mehrere finden, die ihm beistimmten, wäre nur von Abbate
mehr in Gallerien zu sehen. Da ist er aber höchst selten, theils
weil er fast immer auf Iialk malte, theils weil er lll_SßlllßIll vier-
zigsten Jahre nach Frankreich ging. Dahin berief ihn Primaticcio
als Gehiilfen bei seinen grossen Arbeiten für Iiarl IX. und nie sah
er, Italien wieder. Daher ist, nach Lanzi, das Mährchen entstan-
den, er sei Prin1aticcio's Schüler gewesen und habe von ihm den
Zunamen Ahbate bekommen, den er doch von seinem Geschlechte
hatte. In Fontainebleau waren noch 1740 acht und dreissig (nicht
58) Bilder von Niccolo nach Primaticcids Zeichnung vorhanden,
welche Ulysses Begebenheiten darstellten; das weitliiufigste unter
seinen Vielen in Frankreich ausgeführten Werken. Die Composi-
tion ist uns glücklicher Weise durch van Thuldens Stiche bekannt,
der 1637i 'die Bilder zeichnete. Nach Thuldens Blättern gab liiissel
kleine Copien-heraus. Zu Grunde gingen auch die Bilder aus der
Geschichte des Tarquinius Snperbus im Pallaste Torlanini "zu B0-
logila und 12 Stücke aus Ariost's Orlando. D. M. Fratte copirte
die letzteren in Wasserfarben.
Die Gallerie in Dresden besitzt von Niccolo die grosse Sel-
tenheit eines Oelgemzildes auf Holz, das schon lVlalvasia zu sei-
nen vorziigliehsten Arbeiten zählte. Es stellt die lVIarter St.
Peter's und St. Paul's vor, nebst der heiligen Jungfrau und
dem Iiinde, das von einem Engel einen Parlmzweig empfängt,
um damit die beiden Martyrer zu krönen. Gestochen ist es von
J. Folkema, fiir das Galleriewerk von L. Zucchi und Iiilian. Letz-
terer hat es für seine Bibel eo irt. B. Lens stach nach ihm eine
heil. Familie in einer reichen Landschaft; P. Chenu ein Bildniss
Franz I., "wie der Winkersche Gantkatalog angibt, und St. de
Laune einen Apollo mit den Musen auf dem Parnass. Gondolli
hat die Geburt Christi unter den Arkaden der Leoni zu Bologna
gestochen; eine andere hat (nach Heinecke) J. M. Mitelli geiitzt.
ie Anbetung der Weisen aus dem Hause Soubise zu Paris hat J.
A. lie Pautre auf zwei Blättern radirt; Baron die Marter des heil.
Stephan und St. Andreas, und der Graf Caylus Studien mehrerer
Figuren. Eine Pallas, den Helm in der einen, den Wurfspiess in
der andern Hand haltend, sbll von Abbate selbst geätzt seyn. Ga-
jani stach nach ihm Gegenstände aus der Aeneide in Umrissen, un-
ter dem Titel: L'Eneide di Virgilio, dipinta in Scandiano dal ce-
lehre pittore N. Abati, Modena 1821. gr. fol.
Abbate, Ercole delP, Sohn aß. Giulio Camilo, ein vorzüglicher
Iiiixistler, dessen Ruhm aber durch Miissiggang und liederliches
Leben verdunkelt wird. Er malte viel und, wie Leute seiner Art
Pflegen, verkiimmerte den Werth seiner Arbeiten durch Nachlässig-
keit und Eile. Dass er etwas geleistet, kann man nach Lanzi (II.
273 deutscher Ausg.), weniger aus Mai-irie's käuflichen Gedichten,
als aus den Aufträgen des Modeneser Hofes sehen; vor allem aber
aus der Hochzeit zu Cana in der herzoglichen Galleric. Er vere-
wigte sich mit Schidone im Sitzungssaaile des lVIunizipal-Pallastes
durch vier Gemälde auf Leinwand am Plafond. Monezius, der sich
von den Mauern Thehens herab in das griechische Lager stürzt.
und Herkules mit der Löwcnhaut umgiirtet und mit Iieule und
Bogen bewaffnet, sind das Werk des Ercole. In der Iiirehe la Ma-
donna del Paradiso zu Modena ist der englische Gruss ein Werk
dieses Künstlers; desgleichen dieselbe Darstellung in der Kirche
St. Pietro und andere Gemälde. Speth Iiunst in Italien I. 102.
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