146
4 Apollonixls.
Apollonixxs
Tauriscus.
und
. 1
APOllOIIIUS, Nestors Sohn, aus Athen, der Urheber des bßWüTldG-
rungswiirdigstexl Werkes der griechischen Sculptur, jenes Torso
des Herlsules im Belvcdere zu Rom, Wie der Name bezeugt, der
am Felsen, auf dem Herkules sitzt, eingehnueil ist. Das seit Mich.
Angeln hochgefeicrte Werk, das Muster und vieljiihrige Studium
dieses grössten Meisters der neuen Sculptur, der Gegenstand be-
geisterter Bewunderung von Winckelinzinii und so vielen andern
hochbegabten Männern, wird, wie dlß llfllpsse der Diosliuren von
mehreren noch jetzt bis in die Zeit des Phidiashinauigeriicht. Hein-
rich Meyer (Gesch. der bild. H. bei den Qriechen S. 396) findet
zwischen ihm u. dem llissus aus dem Qiebellelile des Parthcnon, he-
sonders in Behandlung des Pxjickcns, die Aehnlichlseit entscheidend,
Dagegen bezeichnet 'Jr'horvw'al_dseu, obwohl seine Bewunderung die-
ses Meisterwerkes dadurch nicht geschwucht wird, den Slyl als ei-
nen solchen, welcher durch das ganze System der Muscnlatur und
ihrer Behandlung, durch eine Art von Ilatlinirung der feinsten und
geläutertsten Ixunst sich als den ]ungen und spätem der_Plnst1l_s dar-
stelle. Schon Andere hatten aus der Form der Schriftzeichen in der
Inschrift (AJTOÄÄWVLO; ZYErn-opo; ASyvaio; ärmm) besonders des w des
Iiiinstlernainens auf spätem Ursprung gernlheu. Dieser Buchstabe
nämlich ist, wie man jetzt weiss, in der Form auf dem Torso das
Omega der griechischen Cursivschrift, und lsonnnt mit andern Cur-
sivziigen in den Steinschriften nicht eher vor, als in den Zeiten
der Römer, wo die Mischung der IlaYi(1ar_ und Cursivforin der
Buchstaben begann. VVenn nun. durci diesen paliiographischen
Grund, wie durch seinen _Styl, der 'J.'0rs0 als ein VVierli der jün-
gern Kunst erscheint, so tritt er in Gemeinschaft mit dem Laolioou,
noch mehr aber durch seine Behandlung. Zwar ist der Torso be-
wunderungsiviirdigei" als der Laohonn und Apullonius ein grösserer
Meister als Agesnnder, die Formen im Torso sind grossartiger,
die Behandlung gcistreieher und wärmer, aber System und Anlage
des Ganzen sind dieselben und die Behandlung des Einzelnen. wenn
auch mit hiiherm Geiste ausgeführt, doch bis in die Besonderhei-
ten übereinstimmend. Thiersch Epochen der b. Ii. unter den Grie-
chen 532. n. Aus .
von Apolloniusgfand sich, nach Winckelmanil, noch am Ende des
'j8..Jahrhunderts in dem Hause Massirni zu Rom ein anderer Sturz
des Herkules, den jedoch andere liir einen Aesliulap hielten, und
von dem man nicht weiss, wohin er seitdem gekommen ist. Der
Torso war eine Zeit lang zu Paris, kam aber wieder zurück.
APOllOIIILIS, ein athenischer Iiiinstler, dessen Name sich auf einer
bronzenen Biiste, von hohem Iiunstwerthe , unter den ausgegrabe-
nen Alterlhiimcrn in Herculanum findet. Man liest hier nämlich
(lie Jhtilsßhrift: zlrrolÄwwoc lApxzwv Ulsgvxxzo; Enonjda. Die Büste
stellt nach einigen das jugendliche Bild des Kaisers Augustus war,
wogegen aber Winckelmann (siimmtl. Werke II. 55.) sie fiel mehr
für einen jungeil Helden hielt und von ihr bemerkt, sie müsse
aus der besten. Zeit der Iiunst seyn.
APOUOIIIUS, ein griechischer Iiiinstler, der Lehrer des A. Tafi, u.
beitete in Gemeinschaft mit diesem an den Musiven des Gewölbes
im Battisterio zu Florenz. Sie behandelten die ganze heil. Ge-
schichte, besondßrä Chriäli und Johannis des Tiiufers, und zwar
ohne Kunst, wie Vasari sagt. Er lebte um 1246. ß
APOHOIIIUS und Taunscus; Gebrüder, von Tralles in Cilicieu,
Bilclner, Schüler des Menecrates. Sie verfertigten die berühmte