Anguilla ,
Andreas.
Franz
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Angllillil, Franz AndfeüS, ein giottescher Künstler des 15ten
Jahrhunderts, der in Lucca blühte. Sein Colorit war lebhaft, die
Zeichnung correltt, die Figuren hatten gefällige Proportionen und
die Gewänder richtige Falten. S. Osservazzioue sopra alcuni anti-
chi munumenti nelle stato Luchese 1315, p. 55.
Anguisciola (Angosclola, Anguscivola und Angussola),
Sügilonlsba ,6 geb.s_zu Cremona 1559 (nacä itnldcrn 1555), gest.
zu enua um 1 20- ie stammte aus einer a e 1c ien Familie und
erhielt, weil man ihren entschiedenen ßeruf für die Kunst ivahr-
nahm, zugleich mit ihrer Schwester Helena, die nachher Nonne
wurde, bei Bernardin Campi Unterricht in der Malerei.
Sie lieferte mehrere vortreffliche VVerke, und brachte es im Por-
traitinalen zu grosser Vollkommenheit. Nach Spanien berufen, ver-
fertigte sie zu Madrid am königlichen Hofe die Bildnisse des liö-
nigs und der Iiönigin und das des Infanten Don Carlos, den sie
mit einer Luchshaut bekleidet vorstellte, ein Werk, das ihr beson-
deren Beifall erwarb. Die Aehizlichlieit war frap ant, wesswegen
ihr der Prinz eigenhändig einen Diamant von 1550 Piastern über-
reichte.
Sophonisba unterrichtete selbst die Königin in der Miniaturma-
lerei. Später verheirathete sie der König an Don Farbiz von Mo-
nada, einen Sizilianer, der sie mit sich in sein Vaterland nahm.
Nach dessen Tode wurde sie die Gemahlin des Horaz Lumellini.
Sie hatte Vier Schwestern: Anna, Europa, Minerva und Lucia, die
sie in der Kunst unterrichtete und von denen es die letztere im
Bildnissmalen sehr weit brachte, aber frühzeitig (1565) starb. Va-
sari gedenkt dieser Sophonislm 'und. ihrer Schwestern sehr ehren-
voll. Letztere lernte er als Mädchen in Cremona kennen, Soplm.
nisba aber war damals schon Hofmalerin Philipp II.
Diese Iiiinstlerin verlor wegen ihrer anhaltenden Arbeit in ihrem
67. Jahre das Gesicht; dessenungeachtet blieb ihr Haus der Vereini-
gungspuilkt der auserlesensten Gesellschaft, so wie auch der liiinstler
und liunstliebhaber zu Genua. Nach Sopranfs Versicherung schätzte
sich van Dyk glücklich, dass ihm auf seiner Reise vergönnt gewe-
sen, mit Sophonisben über seine Iiunst zu sprechen, wodurch er
mehr gelernt haben soll, als durch das Studium der vortreiflichsten
Meister. (i)
Ihre Bildnisse werden in Italien sehr geschätzt, besonders ihr ei-
enes in der florentinischen Gallerie und ein solches bei den Edlen
äoinellini zu Genua. Das erstere ist von (I. Greeori und von J.
B. Cecchi gestochen. In der Wiener Gallerie befindet sich eben-
falls (las von ihr selbst auf Holz gemalte Bildniss. Die Künstlerin
hält ein Buch in der Iland, auf welchem 1111811 liest: Sophonisbai
Anguiscola se ipsam pinxit. Ein anderes Portrait derselben hat VV".
Baillie in Schwarzkunst bekannt emacht. Auf einem Bilde zu
Althorp, dem Landsitze des Lord täpencer, ist sie Clavier spielend
vorgestellt und hinter ihr eine alte Frau.
In der herzogl. LCUClIILCIIlJBYglSClICII Gallerie zu München befin-
det sich von ihrer Hand das lebensgrosse Iiniestiick der Königin
von Cypern.
Angl15s_ VV- a ein sehr geschichtet, noch 1820 in London lebender
liupißfsleßllßr- Es ist Wahrscheinlich (lersellae, der bei Fidrillo V,
319 ein englischer Landseliaftinaler, Zeichner und Stecher neuerer
Zeit heisst , welcher mit mehreren anderen an dem VVerlse:
Beautics of England, arbeitete.
Bartsch (liupferstichlsundc I. Q3) DCflHl. seine YVei-lae Musterblat-
Naglerls Iiiin-Stlcr-Lcx. I. Bd. 9