Angeli ,
Giulio
Cesare.
10h.
Bapt.
121
woher er den Beinamen hat, und unter Cosimus II. am Hofe zu
Florenz mehrere Jahre. Mit ihm begann in Florenz die neue Ma-
nier in der Landschaftsmalerei. Er starb jung 1604. Schüler hatte
cl- nicht, aber Copisten und Nachahmer seines Styls. Lanzi I. 22.1.
i]. A, Die Gallerie zu München besitzt von ihm ein kleines Bei-
terscharmützel. Er hat auch einige schöne Blätter raclirt.
Allgßll, GlullO CCSQTC, von Perugia, geboren um 1570, gestorben
um 1600. Er kam schon im 12. Jahre in Lnd. Carracci's Schule,
verlor aber nach drei Jahren schon den Lehrer und wurde so sein
eigener lWeister. Lanzi lobt ihn weniger in der Zeichnung als im
Colorit; eben so ist er im Nackten vorzüglicher, als in bekleide-
ten Figuren. Seine vveitläuligsten Frescen sind im Oratorio des hl.
Augustin zu Perugia. Lanzi I. 463 d. A. Die Zeit seiner Blüthe
ilillr mn 16113.
Angeln JÜSePh: aus Venedig, einer der besten Schiiler des Pia-
zetta, dessen Manier er geschickt nachahmte. Er malte Cabinets-
stiicke und Altarbliittcr, von denen zwei in Padua in der Kirche
delle Ditnesse und St. Benedetto Vecchio sich befinden. Seine liö-
pfe haben Grazie und Ausdruck, und die Extremitäten der Figu-
ren sind gut gezeichnet. Er lebte noch als Sojähriger Mann 1795.
C. J. Iiauke stach nach ihm den kleinen Trommelschläger; M.
Pelli ein Mädchen; L. Zucchi eine lYIzidonna mit dem liinde und
einen St. Joseph, beide Halbiiguren aus der Gallerie Briihl.
Angela ilOll. Bapt, genannt Torbido del Moro, Maler und
Iiupferstecher, besuchte in seiner Jugend die Schule des Titian,
und studirte hierauf unter der Leitung des Franz 'l'orbido, dessen
Tochter er hcirathete, Wobei er zugleich den Beinamen Torbido
ginnahm. Man kennt weder das Jahr seiner Geburt noch das sei-
nes Todes, man weiss nur, dass er um die Mitte des 16ten Jahr-
hunderts die Städte Verona und Venedig mit schönen Werken be-
reichert und kaum ein Alter von dreissig Jahren erreicht habe.
Torbido hat auch Mehreres in Kupfer gestochen, nach eigenen
Erfindungen und nach Zeichnungen Titiaxfs, Parmesands, Bern.
Campiis, RalaePs und Giulio Piomands. Seine Blätter sind nicht
alle gleich geistreich und correkt in der Zeichnung, auch die Na-
del ist mehr oder weniger frei und hin und wieder ist ihr mit dem
Slichel nachgeholfen. Einige dieser Stücke tragen den vollständigen
Namen Baptista del Moro, die andern sind mit einem Monograrnine
bezeichnet. Die ohne Zeichen sind die wenigsten. Bartsch XVI.
177 beschreibt 56 Blätter von diesem Künstler, glaubt aber nicht,
dass damit das Werk geschlossen sei.
Er stach mit Battista Vicentino eine Folge von 50 Landschaften,
nach Titian, die jetzt sehr selten sind, aber zu den besten Blät-
tern des Iiiiristlers gehören.
Neben diesen sind zu erwähnen:
Die Geburt Christi, nach Parmesano; fol. (Bartsch will sie nicht
anerkennen.)
Judith, die den Kopf des Holofernes in einen Sack steckt; ein
schönes Blatt ohne Zeichen, das aber sicher unserm Künstler
angehöret. Es ist nach einer Zeichnung des J. Romanus ge-
llutiget. Ö Z. 8 L. hoch und {t Z. 2 L. breit.
Die Ruhe in Acgypten, angeblich nach Titialfs Erfindung, sehr
gut im Geschmache dieses hleisters gestochen. Br. 12 Z. 9 L.,
H. 8 Z. 8 L.
Die 'l'uufc Christi, geätzt und mit dem Grabstichel vollendet.
H. 10 Z. Ö L., Br. 3 Z. 2 L.