An derloni ,
Pietro.
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e: Qlfaetu 178g. fol.; zu desselben Tahulao neurologicae 1794. fol. etcß
Von seinen übrigen Blättern nennt man besonders:
Das Bildniss Herders, das von Carlo Porta und Schiller, letzte-
res nach Iiiigelgen.
Ein kleines allerliebstes Blatt stellt die sterbende Magdalena nach
Correggio dar, und seine Ruhe in Aegyptcn, nach Poussin, ist
mit Kraft und Harmonie ausgeführt. Dieses Blatt erschien 1827.
Eine seiner vorzüglichsten Arbeiten dcuneuesten Zeit ist die ma-
ter ainabilis nach Sasso Ferrato.
AIldBrlOBl, PIEJTOL berühmter Kupferstecher, geh. zu St. Eufexnia
im Brescianischen 1784, widmete sich schon von seinem zwölften
Jahre an de? Kunst und machte alle die Studien durch, welche die
Sicherheit in jeder Iiunstweise verbürgen. Unter P. Palazzi trieb
er zuerst gründlich das architektonische Zeichnen, genoss dann den
Unterricht seines Bruders Faustino, der seiner zwischen Malerei
und Iiupferstecherkunst noch schwankenden Neigung die bestimmte
Richtung für die letztere gab, und dadurch, dass er den jungen
Künstler an den Platten zu SCIIFPJS "trattato dell' enevrisnia" theil-
nehmen liess, die grosse Freiheit begründete, mit welcher Anderloni
jetzt den Grabstichel führt.
Als zwanzigjähriger. Jüngling trat er, schon hochstehend, in Lang-
hi's Schule, und arbeitete neun Jahre lang unter dessen Leitun .
Eine Menge trelilicher Werke, die der Meister wegen des theilr-
weisen Antheils daran seines eigenen Namens werthhielt, z. B. Ba-
faels Vision des Ezechiels, gingen jetzt unter seinen Händen her-
vor. Daneben studirte er noch immer nach den Antiken und nach der
Natur, obgleich ihm seine grossen Leistungen zweimal den Preis
der Akademie sicherten. Im Jahre 1824 ging er zum zweiten Male
nach Rom, um dort den Heliodor und Attila nach Rataels Frescen
zu zeichnen, und seit 1851 ist ihtn die Leitung der Iitipferstecher-
Schule zu Mailand anvertraut, eine Stelle, die früher sein Lehrer
Longhi bekleidete.
ßinderloni ist Mitglied mehrerer Akademien, und ein Künstler,
der mit Lon hi auf gleicher Stufe steht. Er versetzt sich in den
Geist des nacllzubildenden Originals und beherrscht in hohem Grade
die Mittel, durch die es gelingen kann, das Eigenthümliehe des
Meisters wiederzugeben. Nur haben seine Stiche etwas zu Glän-
zendes, Wie die der neuern Franzosen. Ein Meisterstiick seiner
Art. ist die Ehebrecherin nach Titian, worin Andcrloni alles gelei-
stet, was man vom Kupferstecher billiger Weise erwarten kann.
Man findet hier Iiöpie voll Geist und Ausdruck, treue Nachhil-
dung der Formen des Originals, trefiliche Rundung, Haltung und
Uebereinstimmung im Ganzen, Kraft und Klarheit in den Schatten,
das Zarte und das Glänzende des Grabstichels auf die geschickteste
Art verbunden. Göthes Kunst und Alterthum I. Dieses Blatt
ist in qu. fol. und kostet 16 fl. 50 hr.
Sein Moses, der lVIlClIZÄIIS Töchter gegen die Hirten vertheidiget,
nach N. Poussin ist hinsichtlich des sichern und vollendeten Stiches
ein Meisterstück. Dieses Blatt erschien 1816 und ist in qu. fol.
Christus nach Calistus Landensis zeigt die grosse Geschicklichkeit
des Stechers im Ausdrucke verschiedenartiger Stoffe und Vergoldun-
gen. Durch die von Engeln verehrte Maria nach Titian hat sich
A- als wahrhaft grosser Meister gezeitgt, der Schönheit der Zeich-
nung als erste Federung an den Stecher anerkennt und in Iiormen
höchste Anmuth und VVurde zu vereinigen versteht. Der Glanz des
Stiches ist zu bewundern.
Ausgezeichnet ist auch seine heil. Familie nach Rafael, der Brand