Amsler ,
Samuel.
Amykleos .
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sters wiedergegeben. Er legte hier, wie in seinen übrigen Wer-
ken, mit Ausnahme der Magdalena, nach Carlo Dolce, worin er
der Manier des B. Morghen folgte, die einfache Stechweise der Alten
zunnGrunde, um der Bestimmtheit und Strenge der Umrisse des
Originals keinen Abbruch zu tliun. Yen der neuen Behandlungs-
weise brachte er nur so viel in eine gluckliche Verbindung, als ihm
nothig schien,_(lein Ganzen dadurch auch_ eine malerische VYirkung
zu geben._ Die Sicherheit und Festigkeitfler Hand iiidiulirung
der Schneiclnatlel, die Reinheit des Grabstichels, der leichte und
zierliche Schwung der Linien und das sichtbar vorherrschende
Streben, mit immer strengerer Consequenz, die Taille nicht nur
nach der Lage und Bewegung der Muskeln anzulegen, sondern
sie auch in ihrer Führung, so viel nur möglich, _g eichsain wie
aus sich selbst Glltälnilngßlld und fortlaufend erscheinen zu lassen,
das alles charakterisirt Amsler nicht allein als einen gewandten
Techniker, sondern auch als denkenden Künstler, der, mit dem
hohen _Grad erworbener liunstfertigkeit nicht zufrieden, rastlos he-
strebt ist, auch dieser noch bei seinen Werken eine solche Bedeu-
tungfzu geben, dass sie dadurch an Wahrheit und Natur noth-
wen ig gewinnen inussen.
Ein anderes ausgezeichnetes Blatt ist Christus, nachDanneckefs be-
riihinter Statue, nach Leybold's Zeichnung gestochen. Amsler hat
hier die Aufgabe mit der griissten Treue gegen sein Original und
mit bewundernngswiirdiger Sicherheit der Zeichnung, Reinheit und
Iiraft der Ausführung gelöst. Die Gestalt tritt aus einem schattir-
ten Grunde in kräftiger Rundung hervor, und die Modellirung des
Einzelnen lässt weder an Bestimmtheit noch an Zartheit etwas zu
wünschen übrig. Die Behandlung des Grabstichels ist, wie es der
Gegenstand erforderte, weniger eng und scharf als in seinen frii-
hern Blattern. Das Blatt _is_t in iolio und von Dannecker dem An-
denken der verewigten Tlaläßrllrl" Mutter, Maria Federowna, von
Russland, und der verewigten Iionigin, Catharina Paulowna, von
Wiirtemberg gewidmet.
Amstel , Johann (1„ ein holländischer Maler, arbeitete in van Eycks
Manier und war besonders in Landschaften ausgezeichnet, die er
mit vielen Figuren staffirte. Er malte auch Heiligenbilcler und eine
meisterhafte rablegung mit mehr als zweihundert Figuren. Die
Lebensverhältnisse dieses Künstlers sind nicht bekannt.
Amstel, Cornelius. s, P1005.
Amulius, ein Maler zu Rom, der nach Plinius Meisterstiicke in der
Verliiirzunälieferte. Seine Gemälde befanden sich im goldenen
Hause des ero. Eine Minerva, die den Bescliauer, wo er nur stand
mit starren Augen anbliclite, ruhint der erwähnte Schriftsteller be-
sonders. Er malte übrigens nur geringe Gegenstände, mit den blii-
hendsten, theuersten Farben. Hirt yermuthet daher, dass er haupt-
sächlich im Decoratioslache gearbeitet habe.
Amulleer, ein noch 1821 lebender spanischer Iiupferstecher, der
sich verdienten Ruf ervvorbßn- Wir" konnten keine Nachrichten
über diesen Künstler erhalten.
Amylileos, ein alter Bildhauer, verfertigte mit Diyllus und ChioniS
jene älteste Statuengruppe, welche von den Phokäern nach ihrem
Siege iiber die Thessalier zu Delphi aufgestellt wurde. Sie be-
sgand aus grossen Erzbilclern des Herluiles, Apollo und der Athene
auf der einen und der Artemis auf der andern Seite. Die Ent-
stehung dieses Werkes fällt kurz vor O1. 75.