PLASTIK ,
MALEREI
ARCHITEKTON IK.
in das Bühnengebäude vor (II, 3 cf. II, 1, XXXIII, 4), während
ler älteren, rein griechifchen Theaterform Bühne und Zufchauer-
n des Chores wegen durch offene Zugänge von einander getrennt
an und nur durch Mauern oder Gitter mit T hüröffnung Verbin-
g hatten (II, 2. I, 3. XXVI, 6). Wie das Theater nicht blos für
"ührungen, fondem auch für Volksverfammlungen, Mufterungen
w. verwendet wurde, fo hat man für Vorträge und ähnliche
cke auch kleinere Anlagen errichtet, deren Beftimmung oft
eher bleibt, vgl. das Beifpiel aus Aperlae in Lykien IV, 7.
Vafenbildern find Bühnenaniichten einige male flüchtig angedeutet
3. V, rr. 13), befonders ausführlich ill die Darflellung eines
aniftifchen Reliefs III, 2, wie es fcheint mit beweglichen Couliffen
Verfatzftücken im Hintergründe. Angezweifelt wird die Echt-
des Reliefs III, 4, obgleich die Erfindung unverdächtig ift.
den Statuen, mit welchen man die Bühnenwand und die Zu-
uenäume zu fchmücken piiegte, werden auch die Beifpiele auf
zl I Fig. 5. 7. 8. ro zu rechnen fein. Die Gruppe des Silen
dem Bakchoskinde (Fig. 5) itt in der Nähe des athenifchen
nyfostheaters gefunden. Die Eintrittsmarken, welche zahlreich
.lten flnd (Beifpiele I, 11-13,), zeigen auf einer Seite ein
das Theater bezügliches Bild, auf der andern meiüens die Be-
hnung des Sitzplatzes und der Reihe. Das Koftümwefen der
ne war fehr vielfeitig entwickelt. Eigenthümlich ift die Ver-
"serung der Figur des Schaufpielers durch hochfohliges, aus
z gefertigtes Schuhwerk (xödogvoz , äpßoiraa; nur der Chor und
Schaufpieler, welche menfchliche Rollen zu geben hatten, trugen
itere, innen hohle Stelzfchuhe, ugryrciöaz), durch hohe Masken,
den Leib gelegte Polfter u. f. w. So ausgetlattet erfcheint der
ifche Schaufpieler in der Elfenbeinfigur IV, 7, vgl. die Mofaik-
lellungen V, 7. 9. Beim Satyrfpiel wird der Schurz mit dem
phallos getragen (III, 1). Das Phlyakenkoflüm V, 10. II u. f..
Fellrock (äygpiyalllog xaruiv) I, 5. 7. ro. Die prächtigtlen
zhten auf der Vafe von Ruvo III, 1. Die vor das Geßcht
Jgene Maske (flehe die Seitenanficht VI, 4) foll nicht nur den
rf des Schaufpielers vergröfsern, fondern durch die fcha.llrohr-
ge Mundöffnung auch deffen Stimme verftärken. Da fie weit-
fichtbar fein follen und natürlich unveränderlich find, ift der
iruck der Züge meifl flark gelleigert, in den tragifchen Masken
3), das höchfle Pathos, in den komifchen (V, 5) die zum
ren reizende Fratze feflgehalten. Auch Frauenrollen wurden
1h Schaufpieler vorgeftellt, die {ich durch Kleidung (die rrgodreg-
a u. a.) und weibliche Masken das entfprechende Ausfehen
in (IV, 8). Wie die Rollen, variiren die Masken ins Unend-
z. Manche Formen find in Nachbildungen erhalten, die als
rath, als Spielzeug oder fonll verwendet worden find (IV, 2. 3.
7. 8. VI, 8). Bei einigen ifl linke und rechte Seite im Aus-
k verfchieden, die eine heiter, die andere ernft gehalten
7 und 3), fo dafs der Schaufpieler, je nachdem er den Kopf
in die Züfßhaller wendete, im Geficht die eine oder andere
mung zeigen konnte. Was die direkte Wiedergabe von Bühnen-
en in Gemälden und Vafenbildern betrifft, von denen auf
:l III-VI eine Auswahl zufammengeflellt ift, fo finden fie frch
nicht in der älteren Kunft, welche die Anregungen der Bühne
felbßändig verarbeitet, während die helleniftifche Zeit daran Ge-
fallen fmdet, nicht nur Aufführungen, Scenenbilder, fondern auch
die Theaterprobe, die Einübung der Schaufpieler (III, 1, V. 1) und
Porträtüücke aus der Theaterwelt (IV, 10. V, 4) zu behandeln.
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clafüfchen Schriftflellem, die jedoch nur in wenigen Fällen fxcher
mit den Bildem identiflcirt werden können. Es gab Saiten- und
Blasinilrumente. Die erfieren, mit dem Plektron VII, 5. 9. I 1. 17
zu fpielen, {ind {ehr verfchiedener Art, die Hauptgattungen fmd
Lyra. und Kithara. Jene ifl kleiner und das gewöhnliche Schul-
inflrument VII, 5. XC, 2. 9, diefe oft von beträchtlichem Umfang
und mit {lark ausladendem Schallkailen, alfo auch voller im Ton
Theatermarke,
Wiefeler. Theatergeb.
Musik.
[C von yan, die griechifchen Saiteninürxxmente. (Progn d, Gymnas. zu Saar-
gemünd.) Leipzig 1882.
Guhrauer, der pythifche Nomos. N. Iahrbücher f. claff. Philol, Suppl. Bd_ VIII.
Derselbe. Gefchichte der Aulodik. Progr. Waldenburg 1879.
Wie hoch die Mufik im Alterthum entwickelt gewefen iil,
lehren uns die Zeugniffe der alten Autoren. Dafsifie den Menfchen
fchon von früher Jugend an durchs Leben geleitete, zeigt fchon ein
Durchblättern diefer Sammlimg. Sie gilt dem Griechen als wichtigftes
Bildungsmittel des Geiftes und iil daher, namentlich die ernitere
Kitharmufrk, als Unterrichtsgegenftand hochgefchätzt LXXXIX, 8.
XC, r. 2. 9. Bei den Fetten des Staates und der Familie, bei
gefelligen Vereinigungen und körperlichen Uebungen darf fie nicht
fehlen und zwar iit bei folchen Gelegenheiten die Flötenmufik,
als ekitatifch erregend und weithin fchallend, am beliebteften, das
fchwierige, den Virtuofen erfordernde Saitenfpiel dagegen mehr in
den mufrkalifchen Wettkämpfen zur Geltung gekommen. Daher
finden wir die Flöte regelmäfsig beim Opfer XIII, 8, XV, r. XVII,
5. XXXIX, 2 und bei feitlichen Aufzügen XIII, 2. 6, häufig
bei gymnaftifchen Uebungen und Wettkämpfen XXIV, 2, fo auch
beim Tanz des Metragyrten XVIII, 8, bei.dem Waffentanz einer
Hetäre LXXVIII, 7, bei den Feflmahlen religiöfer Genoffen-
fchaften XV, 1. XVI, 7 und Gelagen anderer Art LXXVI, 2, 4. 8.
LXXVII, 6. Der herumziehende Spielmann, wie ihn das Vafen-
bild LXV, 6 darftellt fein Stückchen auf der Flöte blafend,
die Leyer am Stab über dem Rücken, das Hündchen voran
mag daher auf griechifchen Landftrafsen viel zu fehen gewefen
fein. Feierlich begrüfst den Hochzeitszug Apollon als Schutzgott
der Vermählten mit Kitharfpiel auf dem Gemälde LXXXI, 9 und
auch beim letzten Gang, beim Leichenzug begegnen wir der Mufrk,
dem Flötenbläfer XCIV, 4. 5 (bei der collocatio C, 8). Die
Anzahl der uns aus den Denkmälern bekannten Inftrumente ift
beträchtlich und noch gröfser die Lifte der Benennungen in den
VII, 6. 13. 2 u. f. LXXXIV, 3. Die Befefligung der Wirbel ver-
anfchaulichen die Vafenbilder unter VII, 8; das Schallloch einer
Kithar, als Auge gebildet LXXXIV, 2. Befondere Formen zeigen
Trigonon VII, 1, Barbiton VII, 9. LXV, 4, das Pfalterium VI, 9
und ein nicht ficher zu benennendes Saiteninflrument, welches der
modernen Mandoline ähnlich fleht VII, 17 und I0 vergl. LXXVII, 6.
Einfacher find meifl die Formen der Blasinftrumente, deren be-
liebtefle Geftalt (mit abnehmbaren Munditücken und Flötenfutteral
[ein anderes VII, wie fie der Maler des Vafenbildes VII, 15
gezeichnet hat, {ich fehr häufig dargeftellt findet. Man fpielt ge-
wöhnlich zwei Flöten zugleich, indem man zur Verltärkung des
Tones und zum Schutz der Lippen und Wangen eine Mundbinde
umlegt VII, 3. 16. Doch ift auch die Einzeliiöte nicht felten,
z. B. XVI, 7. Die tibia obliqua VII, 12 und ähnlich VII, 4 Pan
mit der tibia vasca, deren gröfster Theil jedoch nach andern Monu-
menten ergänzt ift (alt nur ein am Bart haftendes Stück ohne das
Mundflückl. Einigen afiatifchen, in römifcher Zeit weit verbreiteten
Kulten, namentlich dem Dienft der Göttermutter, find befondere
Inftrumente eigenthümlich VII, 7. XVI, 9: Flöten mit trompeten-
artigem Ende, Schallbecken und Pauken. Die Kriegstrompete der
römifchen Legionen XLII, 1 1. XLIII, 1 2, auch bei den Gladiatoren-
kämpfen verwendet XXX, r. Bedeutfam als die vornehmften und
fiolzeften unter den Wettkämpfern der gxiechifchen Feflfpiele
erfcheinen auch auf den Vafenbildern die Mufikvirtuofen, wie fie-
auf befonderem Podium vor dem Preisrichter, angethan mit prun-
kendem, lang herabwallendem Fefigewand (LXXXIV, 3), theils auf
der Kithar und Flöte allein fpielen, theils den eigenen Gefang
mit der Kithar begleiten: jenes (die Kithariflik und Auletik)
VII, 2 u. 3, diefes (die Kitharodik) VII, 14. In römifcher Zeit
greift dagegen die Sitte des Recitirens poetifcher oder profaifcher
Aufsätze um {ich VI, 18.
Plastik, Malerei und Arehitektonik.
0, Müller, Handbuch der Archäologie. 3. Aufl 5 305 ff.
Blümner, Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künfie bei Griechen
und Römern. Bd, 3, Leipzig. 1884.
0, Donner, Ueber die antiken Wandmalereien in technifcher Beziehung; in:
Helbig, Wandgemälde Campaniens p. I_CXX.Y:II_
Cros e! flemjv, Pencaustique et les autres procedes de peinture chez les anciens.
Paris. x884.
Die Thätigkeit des bildenden Künfllers fmdet flch auf Vafen-
bildern und Wandgemälden, die uns doch fo viele Seiten des
antiken Lebens veranfchaulichen, verhältnifsmäfsig felten dargeflellt.
Einem günfligen Zufall ifl es zu verdanken, dafs uns wenigflens