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Plastikt
Malerei
und Architektonik.
Zll
schwach,
um
zum
Festhalten
der
Trommeln
anein-
ander zu dienen; er hatte vielmehr nur den Zweck,
Während des Baues eine Umdrehung der oberen Trom-
mel behufs genauer Aneinanderpassung der Schnittflächen
zu ermöglichen. Rechts die halbierte oberste Trom-
mel eines Säulenschaftes von unten gesehen. In dem Mit-
telpunkte der Fläche das viereckige Loch für die erwähnte
Holzfüllung. Die Kanneluren treten nicht bis völlig
an den untern Rand der Trommel heran, es ist vielmehr
eine kleine Rinne freigelassen, um beim Aufsetzen der
Trommel ein Abstofsen des Randes zu vermeiden. Denn
auf
dieser
obersten
Trommel
wurde
ebenso
wie
auf
der
untersten die Kannelierung vor der Zusammensetzung
der Säule hergestellt, Während sie am übrigen Schafte
erst nach der Aufrichtung derselben ausgeführt wurde.
4. Römischer Legionssoldat Kalk bereitend. Von
der Trajansäule, vgl. 39, I.
5. 7. Das Eigentümliche dieser Technik besteht
darin, dal's Terrakottaplatten zur Verkleidung steinerner
Gebälkteile verwendet und an dieselben angenagelt sind.
Dieser seltsame Gebrauch wurde in der Übergangszeit
vom Holzbau zum Steinbau hauptsächlich in Sizilien ge-
übt und findet nur darin seine Erklärung, dafs man aus
alter Gewohnheit die Verkleidung, welche man von
jeher bei Holzbauten angewendet hatte, noch einige Zeit
für den Steinbau beibehielt, trotzdem sie bei dieser neuen
Bauweise durchaus zwecklos war.
5. Die Darstellung soll den engen Zusammenhang
verdeutlichen, der zwischen der Holzarchitektur und der
ältesten griechischen Steinarchitektur, der des dorischen
Stils, besteht.