Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

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griechischen Tempels wissen wir sehr Wenig, insbeson- 
dere ist auch die Frage noch immer nicht Völlig ent- 
schieden, 0b das Dach in den griechischen Tempeln der 
besten Zeit, wie unsere Darstellung annimmt, eine Licht- 
öffnung gehabt hat. Gegenwärtig scheinen die Sachver- 
ständigen Architekten nicht mehr geneigt, die Frage 
rückhaltlos zu bejahen. Bei einem einfallenden Platz- 
regen mufsten nämlich, wenn die Dachöffnung, wie es 
die von unserer Rekonstruktion unbeachtet gelassene 
Anweisung des römischen Architekten Vitruv verlangt, 
die Mitte des Daches einnahm, infolge der geringen 
Breite der griechischen Tempelcella die Wände und die 
aufgestellten Kostbarkeiten in hohem Grade gefährdet 
werden; Goldelfenbeinbilder insbesondere waren gegen 
Feuchtigkeit sehr empfindlich. Wasserabfiüsse aber, die 
man am Boden einzelner Tempel gefunden hat, können 
wie die in mittelalterlichen Sakristeien vorhandenen für 
das Reinigungswasser gedient haben. 
2. Die Darstellung zeigt die Verbindung der ein- 
zelnen Säulen untereinander durch die Längsbalken, so- 
dann die der Säulenreihen untereinander und mit der 
Cellamauer durch Querbalken, und die Überdeckung des 
Säulenumgangs durch kassettierte Platten. Balken und 
Platten sind aus Marmor. 
3. Links die Lagerfläche einer Säulentrornrnel. Die 
mittlere Kreisliäche ist etwas vertieft, Als eigentliche 
Lagerfläche diente demnach nur der äufsere Rand, der 
deshalb fein bearbeitet War. Durch diese Herstellungs- 
weise der Oberfläche wurde ein besserer Fugenschnitt 
erzielt. Das im Zentrum der Fläche befindliche Loch 
War zur Aufnahme einer Füllung von Zedernholz be- 
stimmt; in der Mitte der Füllung war ein cylindrischer 
Pfiock befestigt, der in die entsprechende Holzfüllung 
der darüberliegenden Trommel eingriff. Der Ptiock war
	        
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