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Plastik
Malerei
u nd
Arch
fektonik.
welche in entsprechende Öffnungen der darüber liegen-
den Steine eingriffen, die, wie die punktierte Linie an-
deutet, gerade hier mit ihren Fugen zusammentreffen.
Endlich sehen wir sogenannte Stemmlöcher III, un-
regelmäßige Einschnitte, in welche, Wie das Bild zeigt,
Brechstangen eingesetzt wurden, um vermittelst eines
Querholzes den Stein dicht an seinen Nachbar heranzu-
schieben.
I0. Der Künstler wollte die Erbauung einer Stadt
darstellen. Um aber nicht halbfertige Gebäude zu bilden,
deutete er das Werden der Stadt durch Werkstücke und
durch das Handwerkszeug der Architekten an. Von
Baulichkeiten sind ein Stück der Mauer mit einem Turme
und zwei Gebäude unklarer Bestimmung dargestellt.
Am Turme lehnt die Riesenleiter, an den untersten
Sprossen ein Brett mit Kanten. Die Konstruktion der
Hebemaschine läfst sich bei der mangelhaften Ausführung
des Bildes nicht erkennen. Ein Arbeiter behaut einen
Stein; der Architekt kontroliert ihn mit dem Mafstabe.
Spätrömisch.
Tafel.
l. Ein dorischer Tempel. Die Dreizahl der Stufen
für den Unterbau ist Regel, vgl. 12, 1. Die Stufen sind
nicht als Treppe gedacht, vielmehr werden von derIEin-
gangsthüre zum Behufe des Aufstiegs, wie Fig. 2 zeigt,
Zwischenstufen eingelegt. Ein Säulenurngang umschliefst
die Cella, das eigentliche Wohngemach des Gottes. Sie
ist in unserer Darstellung durch zwei übereinander ste-
hende Säulengänge ausgezeichnet, deren unterer einen
Umgang, eine Art Empore trägt, wie beim Zeusternpel
von Olympia Über die Dachkonstruktion des