Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

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Plastf 
Malerei 
und 
Architektonik. 
Entfernung, sobald das Werkstück an seinen Platz ge- 
hoben war, mit Schwierigkeiten verbunden gewesen. 
Infolge dieser Vorkehrung aber konnte man den Stein 
sofort in die für ihn bestimmte Lage mittels des Kranes 
bringen und sodann die Stricke aus den Kerben heraus- 
ziehen. Da diese nur an denjenigen Seiten des Steines ane 
gebracht waren, welche an Nachbarstiicke anzuliegen 
kamen, waren sie nach Vollendung des Baues nicht sicht- 
bar. Allerdings geht bei dem Steine, welchen unser 
Bild zeigt, die kleinere Windung des Seiles mitten durch 
eine Kannelur. Die Kerbe befand sich also an einer von 
aufsen sichtbaren Stelle. lndessen waren die Säulen des 
Tempels, welchem das Stück angehört, wie fast alle nicht 
aus Marmor errichteten Säulen mit Stuck verkleidet, so 
dafs auf diese Weise der Einschnitt für das Auge nach- 
träglich verdeckt wurde. Die vier Löcher an der Seiten- 
Häche waren zur Aufnahme eiserner Bolzen bestimmt, 
welche in entsprechende Vertiefungen des Nachbarsteines 
hineingriffen, um so eine festere Verbindung herzustellen, 
vgl. Fig. 9.  Fig. 6b zeigt einen Stein von einem 
Giebel. Hier hat man bei der Bearbeitung Vorsprünge 
stehen lassen, um an ihnen die Stricke zu befestigen. 
Die Vorsprünge wurden erst abgearbeitet, wenn der Stein 
an seinem _Platze lag.  6c. Säulenkopfstück. Man hat 
oHenbar in die Löcher eiserne Haken eingefügt, an 
denen die Stricke befestigt wurden.  6d. Säulentrom- 
mel mit stehengelassenen Vorsprüngen wie 6b.  6e. Vom 
Architrave eines Tempels. Hier sind an den Schmal- 
seiten Kerben in Hufeisenform zum Einlegen der Stricke 
angebracht. Die so zerschnittenen Flächen lagerten an 
Nachbarsteinen, wurden also nicht bemerkt. Die an der 
unteren Seite angebrachte Rinne diente zur Aufnahme 
eines Eisenstabes, um den Block widerstandsfähiger zu 
machen.  6f. Von einer Architravecke. In die obere
	        
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