Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

Tafel 
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rolle, Lachesis mit Schriftrolle, Griffel und Losurne und 
Klotho mit Knäuel (IP) und Wage; der zweite Fries ent- 
hält Erotendarstellungen, der dritte Kinderbüsten. Im 
Giebe1fe1de eine weibliche Büste. Die Darstellung, 
welche man über dem Dache des Grabtempels sieht, ist 
als im Innern desselben befindlich zu denken. Eine als 
Heroine gedachte Frau, offenbar die Verstorbene, liegt auf  
einem sophaartigen Lager, vgl. 96,2; 97,7; 98,8. Zu 
ihren Füfsen spielen ihre drei Kinder, dieselben, welche 
die erwähnten Büsten des Frieses darstellen. Eine ge- 
bückte Alte scheint Weihrauch in das Feuer des Altars 
zu streuen. Links ein grofser brennender Kandelaber. 
Der Bau zur Rechten mit den vier Säulen giebt die De- 
koration der inneren Rückwand der Grabcella wieder. 
Die stehende Figur stellt wohl die Verstorbene als 
Göttin dar; darüber die Portraitköpfe (Masken) ihrer 
Kinder. Das Ganze ruht auf einem von Adlern ge- 
stützten Podium. Noch sind die Gegenstände rechts 
vom Tretrade zu beachten. Unten sehen wir zunächst 
eine Vorrichtung, die bestimmt ist, dem Grabe Luft zu- 
zuführen, ohne das Innere sehen zu lassen, also eine 
antike Ventilationseinrichtung. Darüber ist ein brennen- 
der, bedeckter Altar wie 17, 5. Er ist in der Längsachse 
des Gebäudes vor den Stufen des Unterbaues zu denken 
wie 17, 2, 4. Der Treppenaufgang selbst ist links von dem 
Altare angedeutet.  Das Relief gehört der Kaiserzeit an. 
6. Verschiedenartige Vorrichtungen, um schwere 
Steine sicher und ohne Beschädigung zu heben und an 
ihre Stelle zu setzen. Fig. 6a ist ein Stück Kapitäl von 
einer Halbsäule nebst einem Stücke der anschliefsenden 
Wand. Die Stricke, welche darum gewunden sind, 
lagern in ausgehöhlten Kerben. Würde man sie ohne 
diese Kerben um den Stein gelegt haben, so hätten sie 
einerseits des festen Haltes entbehrt, anderseits wäre ihre
	        
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