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Musik.
Wirbeln versehen. Beim Spiele band man, wenn
auch nicht regelrnäfsig, um den Hauch bequemer zu-
sammenzuhalten, eine Binde um den Mund (13,16 und
24,2). Nur sehr selten gebrauchte man die einrohrige
Flöte (16, 7), in der Regel waren zwei Rohre zu einer
Doppelüöte verbunden (3, I, 2; Vign. 5 n.
In den Zeiten der übersättigten Kultur finden wir
neue Abarten von Blasinstrumenten im Gebrauche. So
sehen wir auf Bildwerken aus römischer Zeit Doppel-
Höten, deren einer Arm einen trompetenartig gebogenen
Abschlufs zeigt (das sogenannte berekynthische Horn
16,9); sie wurden besonders beim lärmenden Kulte der
Kybele verwendet und in der Weise gehandhabt, dafs
der kürzere Arm mit der rechten, der längere mit der
linken Hand gespielt wurde. Auch die seltenere Quer-
Höte (14,12; 15, 1) gehört einer späteren Zeit an. Aus
älterer Zeit stammt dagegen die bekannte Pans- oder
Hirtenflöte, die Syrinx (7, 7; 14,11), die aus einer Reihe
verschieden langer Röhren bestand. Man hat vielfach
angenommen, dafs aus diesem Instrumente die Doppel-
Höte entstanden sei.
Tafel.
Musizierende
Musen.
Sie
scheinen
ihre
Instru-
mente zu stimmen. Die links sitzende spielt die Sam-
buka, die mittlere die Kithara, welche man stehend zu
spielen püegte, die dritte die Lyra. Die Darstellung
gehört derselben Vase an wie 24,9; '79, I0.
2. Der Kitharaspieler steigt auf den Tritt, um sein
Spiel zu beginnen. Eine Siegesgöttin steht ihm gegen-
über, eine andere fliegt mit der Spendeschale auf ihn zu.
Rechts sitzt ein Preisrichter oder ein Vertreter der Zu-