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Komödie entnahm. Die Miniaturbilder stammen aus dem
oder 9. nachchristlichen Jahrhundert. In dieser Zeit
pflegten die Komödien des Terenz nicht mehr aufgeführt
zu werden. Indessen fallen die Urbilder dieser Dar-
stellungen in eine frühere Zeit, etwa in den Beginn
unserer Zeitrechnung. Sie dienten ohne Zweifel Regis-
seuren als Fingerzeige für die Inszenierung, vgl. 5,5.
Fortgesetzte von einander abhängige Nachbildungen liefsen
aber von der ursprünglichen Darstellung nicht viel übrig
und verursachten zahlreiche Irrtümer in bezug auf Mas-
kierung, Gewandung und Namen. Fig. 5 stellt den Sturm
auf das Haus der Thais dar, Ter. Eun. 4. A. 7. S2. Die
Benennungen sind zum Teil unrichtig. Links steht Simalio
(nicht Thraso), der eigentlich auf die andere Seite ge-
hört, und Syriskus (nicht Gnatho); der eine hält verlegen
seinen zusanimengerollten Mantel, der andere stürmt,
einen Stein in der erhobenen Rechten, entschlossen vor;
dann folgt nach rechts der Oberbefehlshaber Thraso
(nicht Donax); ergträgt eine eigenartige Kopfbedeckung
und hält sich etwas hinter der Schlachtreihe, indem er
die Seinigen ermuntert; sodann Donax (nicht Simalio)
mit der Brechstange, und Sanga (nicht Syrus) mit einem
Borstwische, um das Blut, das beim Kampfe fliefsen
wird, abzuwischen; endlich der Parasit Gnatho (nicht
Sanga), der als Unterbefehlshaber auf dem Flügel thätig
ist. Auf der feindlichen Seite steht die Hetäre (mere-
trix) Thais und der junge Chremes. Thais sieht dem
drohenden Angriffe ruhig sinnend zu. Die Beischrift
Lorarü, Rutenmeister, ist durch den Text nicht begründet.
Fig. 6. Begegnung von Chremes und Menedemus auf
dem Felde, Ter. Heaut. I. A. 1. Sz. Es ist nicht ein ein-
zelner Augenblick der Handlung dargestellt, denn Chre-
mes hebt bereits den schweren Karst des Menedemus
von dem Erdboden auf, den dieser doch erst von der