363
Schri
"twesl
auch im Flötenspiel. So hat denn unser Vasenmaler die
wichtigsten Teile des Elementarunterrichts zusammenge-
fafst. Fig. r Unterricht der jüngeren Knaben. Links Ge-
sangunterricht. Der jugendliche Musiklehrer spielt auf
der Flöte vor, der Knabe soll dazu singen. Dafs es sich
nicht um Unterricht im Flötenspiel handelt, ergiebt sich
aus dem Fehlen des Instrumentes in den Handen des
Knaben. Sodann Schreibunterricht. Der ebenfalls jugend-
liche Grammatiklehrei" korrigiert die Niederschrittdes
Schülers. Für die Schreibübuiagen ist eine dreiteilige
Wachstafel, ein Triptychon, verwendet. Gelesen aber wird,
wie Fig. 2 zeigt, aus einer Papyrusrolle. An der Wand:
eine Schriftrolle, eine Schreibtafel wie Fig: 5, eine Lyra,
zwei unklare Gegenstände (Lineale?) und ein Sack.
Fig. 2 Unterricht der älteren Knaben. Links Lyraspiel.
In der Abbildung ist die Tragschleife derLyra nicht
wiedergegeben, die im Originale um das Gelenk der
linken, spielenden Hand des Knaben gewunden ist, vgl.
31, 9. Sodann Dichterlektüre. Der Vertreter dieses Haupt-
faches hat allein einen Lehnstuhl. Die Schrift ist merk-
würdigerweise quer über den Streifen geschrieben. Es
steht auf dem Papyrus mit mehreren Schreibfehlern, die
wohl dem Duris zur Last fallen, der Hexameter: 11105012
yoi Oikllfpi Sxoiteardgoil äilggoozß Öigyoy] ciaidelr, offenbar der
Anfang eines epischen Gedichtes oder eines Hyrnnus.
An der Wand: zwei Schalen, vielleicht zur Stärkung wäh-
rend des Unterrichts, zwei Lyren, eine Rollenkapsel und
ein Flötenfutteral, vgl. 7,15. Auf beiden Bildern rechts
der Pädagog. So hiefs im Altertume der Sklave, der
den Knaben im Hause beaufsichtigte und in die Schule
sowie in die Palästra begleitete, vgLFig; 9. Huldigungs-
inschrift an einen gewissen Hippodanras. Zweite Hälfte
des 6. oder erste Hälfte des 5. Jahrh.
3. Eine vielteilige Wachstafel, ein Polyptychon.