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Theate:
raumes und der Bühne (1, 1,3; 2, 2) von den im Bogen-
baue erfahrenen Römern überwölbt und mit zum Zu-
schauerraume geschlagen vgl. 1, 2). Die Bühne
wurde tiefer gelegt, da bei der im späteren griechischen
Theater üblichen Höhe von zehn bis zwölf Fufs die in der
Orchestra Sitzenden dies war gerade der angesehenste
Teil der Bürgerschaft von den Vorgängen auf der Bühne
nichts oder nur wenig hätten sehen können. Anderseits
wurde der Bühnenraum durch Zurückschiebung der Hinter-
wand vertieft, da in den römischen Dramen häufig eine
gröfsere Anzahl Darsteller als in den griechischen auf
der Szene zu sein pflegten, wie denn auch der die rezi-
tativen und gesanglichen Partien begleitende Flötenspieler
dort seinen Platz hatte. Auch der Chor, wenn ein
solcher überhaupt mitwirkte, mufste auf der Szene auf-
treten. ln späterer Zeit vollends, gegen das Ende der
Republik, als der Theaterluxus sich mafslos steigerte und
man der nach Entfaltung äufserer Pracht verlangenden
Schaulust der Menge die reine künstlerische Wirkung mehr
und mehr zum Opfer brachte, bedurfte man einer in jeder
Beziehung geräumigen Bühne, um unter andern Scheinge-
fechte auf der Szene auszuführen oder Züge mit Hun-
derten von Lasttieren, ganze Haufen von Fufsvolk und
Reiterabteilungen über dieselbe hinziehen zu lassen.
Übrigens wurde auch die Bühnenhinterwand umgestaltet,
indem man sie mit Ausbiegungen oder Nischen versah
Die Lust an prunkvollen Schauspielen machte sich
auch in den Provinzen unter dem Einflüsse der Haupt-
stadt geltend und führte dazu, die schmalen griechischen
Bühnen, die für solches Gepränge keinen Raum boten,
in mehr oder weniger umfassender Weise nach römischem
Muster umzubauen. Thatsächlich giebt es unter den besser
erhaltenen Theaterruinen keine einzige, deren gegen-