Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

'l'rachten. 
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klassischen Zeit auf beiden Schultern anstatt auf einer zu 
nesteln. Daneben wurde auch von Frauen der völlig 
genähte wollene Chiton, der vielfach mit Ärmeln ver- 
sehen war, getragen (81,1; 84,2 u.  Eine grofse 
Nlannigfaltigkeit der Gewandung ergab sich ferner daraus, 
dafs man das Unterkleid bald ohne (13, 7; 77, z), bald 
mit Gürtel trug und diesen bald unter (76, 4; 84, 12), 
bald über dem Überwurf (14,3; 84,4) anbrachte, sowie 
aus der bald gröfseren bald geringeren Länge des Über- 
wurfs und dem höheren oder tieferen Platze, den man 
dem Gürtel anwies. 
Während sich die homerischen Frauen mit einem 
einzigen Gewande, dem Peplos, begnügten, wurde in 
späteren Jahrhunderten das Obergewand der Männer, das 
Himation, ein Bestandteil auch der weiblichen Tracht 
(81, 1,2; 82, I4). Dieser Nlantel wurde von den Frauen 
in derselben zweifachen Weise umgeworfen, wie von den 
Männern (Vign. 5,11, Tat". 35,2), aber auch so getragen, 
dal's er das Haupt mit verhüllte (83, 14; 84,11). 
Das Unterkleid der römischen Blännertracht, 
die Tunika, War ein genähtes, hemdenartiges Gewand, 
bald mit Ärmeln versehen, bald ohne diese, welches bis 
zu den Knieen reichte und an den Hüften gegürtet 
wurde (19, 5; 67, 9 u.  
Begab sich der Römer auf die Strafse, so warf er 
über die Tunika die Toga, das charakteristische Ober- 
gewand des Vollbürgers, dessen Tragen Fremden und 
Sklaven untersagt war. Es bestand nach der gegenwärtig 
herrschenden Ansicht aus einem elliptisch geformten, 
weifsen Wollenen Tuche, dessen Länge der dreifachen 
Schulterhöhe des Trägers gleich war und welches in 
der Längsachse derart zusammengebrochen wurde, dnfs 
die obere Hälfte die untere nicht völlig deckte. Manche 
Gelehrte nehmen indes an, dafs die Gestalt der ausge-
	        
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