Mahlzeite
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ährend in der homerischen Zeit die Griechen nach
b! b] ursprünglicher Sitte bei Tische safsen, kam später
zuerst bei den Joniern, dann auch bei anderen griechischen
Stämmen der Gebrauch auf, liegend zu speisen (76,2,4;
77, 9). Die Frauen konnten sich aber, soviel wir wissen,
nirgends in Griechenland zu der Annahme dieser Neuerung
entschliefsen Von den Griechen verpflanzte sich
die Sitte auf die Römer und bei den ver-
weichlichten Etruskern scheuten sich selbst die Frauen
nicht, sie mitzumachen
Der Grieche lagerte auf einer langgestreckten vier-
eckigen Bank, der Kline, über welche ein Polster ge-
breitet war. Man stützte den Oberkörper auf den linken
Arm vermittelst eines oder mehrerer Kissen, die am Kopf-
ende des Ruhebettes lagen (76, 2 u. Die Lagerge-
stelle waren in der Regel für je zwei Schmausende
(76, 2, 4, Vign. 8), selten für nur einen (77, 9) oder für
drei berechnet. War eine gröfsere Anzahl Gäste geladen,
so stellte man die Speisesofas wohl im Viereck auf
(77, 9), um eine bequeme Unterhaltung zu ermöglichen.
Entweder erhielt jeder Gast seinen eigenen Tisch (77, 9),
eine Gewohnheit, welche die Griechen schon in den
homerischen Zeiten beobachteten, oder es stand doch vor
jeder K1ine'ein solcher (76, 2 u.