LXVII.
Tafel
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7. Grabmal des öffentlichen Brotlieferanten Eurysaces
in Form eines Backofens aufgeführt. Oben ein Fries, der
sich auf die Thätigkeit des Verstorbenen bezieht: Fig. 8
und 12 sind dieser Bilderreihe entnommen.
8. Der Teig wird durch Umdrehen einer Walze im
Backtroge geknetet. In mehreren pompejanischen Bäcke-
reien haben sich noch solche cylindrische Tröge aus
Lava gefunden. In der Mitte ihrer Böden befand sich
ein Loch, welches für die Stange bestimmt war, die von
hier bis zur Decke des Zimmers reichte und vermittelst
einer Querstange gedreht wurde. Unten an der Trog-
stange, also auf dem Boden des Troges, war eine eiserne,
an den Enden etwas nach oben gebogene Querstange
angebracht, Welche das Durcharbeiten des Teiges bewirkte.
Vgl. Fig. 12.
IÜ. Links zieht ein Esel an dem Balkenwerke der
Mühle, Welche ähnlich wie Fig. 6 konstruiert ist. Das
Mehl fällt in einen rings um die Mühle angebrachten
Bottich. In der rechten, oberen Ecke die Peitsche. Die
Bestimmung der Geräte über dem Halse des Tieres und
über seinem Hinterteile ist unklar. Rechts verschiedene
Bäckergeräte, darunter Eimer, muschelförmiger Korb,
muldenartiges Gefafs, Sieb. Die Geschäfte des Mahlens
und Backens waren im Altertume nicht getrennte Be-
rufsarten.
ll. Der Baqkofen aus der Bäckerei Fig. 2. Der
eigentliche Backofen a ist von einem gröfseren Raum b
umschlossen, um die Hitze besser zusaimmenzuhalten;
(3 die Öifnung, die den Ofen mit den Zimmern I8 und
19 auf Fig. 2 verband; d zwei Öffnungen zum Abzuge
des Qualmes; e (unter c) der Aschenkasten; f ein Gefäfs
vermutlich für Wasser zum Anfeuchten des Gebäcks.
Da kein Schornstein vorhanden, mufs die Heizung durch
Holzkohle geschehen sein.