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Gewerbe.
war, während das zweite als Kühlzimmer diente; 20
Schlafräume für die Sklaven.
3. Es werden vermutlich Getreidekörner zerstampft.
Diese wohlfeilere Art, das Mehl zu bereiten, erhielt sich
im Altertum neben dem Zermahlen auf Mühlen Fig. 6,
ro und wurde fast ausschliefslich von Frauen besorgt.
Mörser und Keulen sind aus Holz zu denken.
4. 5. Im Altertum gab es Hand-, Vieh- und Wasser-
mühlen, keine Windmühlen. Die dargestellte Einrich-
tung ist die am meisten gebräuchliche. Auf einem kegel-
förmig zugespitzten Bodenstein 40 ruht ein ebenfalls
steinerner Läufer 4d, der aus zwei mit den Spitzen auf-
einander gestellten Hohlkegeln besteht, also seiner Form
nach einer Sanduhr ähnlich ist; zur Erleichterung der Um-
drehung ist auf der Spitze des Bodensteines ein eiserner
Zapfen 5a befestigt, der in die starke, eiserne, in der
Mitte des Läufers angebrachte Drehscheibe 5b eingreift.
Durch die vier kleineren Löcher der Drehscheibe fielen
die in den oberen Hohlkegel geschütteten Getreidekörner
hinab. Die Entfernung der Wände des unteren Hohl-
kegels vom Bodenstein ist, wie Fig. 4 zeigt, nicht an
allen Stellen die gleiche. Bei e ist sie am geringsten.
Das Ganze ruht auf einer gemauerten Grundlage a. Die
Rinne Ö zur Aufnahme des von dem Reiber herab-
kommenden Mehles ist bisher bei keinem der aufge-
fundenen Steine nachgewiesen. Mittels der Querbalken,
die in der Mitte des Läufers angebracht sind, wird der
letztere gedreht.
6. Der Querbalken, der in die Mitte des Läufers
eingreift, ist durch zwei vertikale Balken mit einem zweiten
Querbalken verbunden; an dem oberen, auf welchem
auch der Trichter zum Einschütten der Körner zu sehen ist,
ist das Pferd vermittelst des Brustgurtes, an dem unteren
vermittelst des Zaumes befestigt. Oben links eine Lampe.