Tafel LI. LU.
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4. Die älteste Art des Mauerbaues in Rom. Die
letzten Spuren seiner Verwendung reichen bis in den
Anfang der Kaiserzeit. Ziegel- und Gufswerkbau traten
an seine Stelle.
5. 7. 8. 9. Der treffliche Puzzuolannmörtel, der den
Römern zur Verfügung stand, veranlafste sie, Gufswerk-
mauern in ungeheuren Massen zu verwenden. In den
meisten römischen Ziegelbauten besteht der Kern der
Mauer aus Gufswerk, und nur die Aufsenflächen sind
durch Backsteine bekleidet. Fig. 5 zeigt ein Gewölbe
aus Gufswerk. Die aus Ziegeln hergestellten und eben-
falls mit Gufswerk gefüllten Zellen vertreten die keil-
förmig geschnittenen Gewölbsteine. Fig. 7 Gufswerk,
Welches durch dreieckige, mit den Spitzen nach innen
zu gerichtete Backsteine verkleidet ist. Fig 8 ist die
Bekleidung durch oberflächlich bearbeitete Bruchsteine
hergestellt, deren Lücken durch Mörtel geschlossen sind
(opus incertmßa). Bei dieser Bauart wie bei der Fig. 9
dargestellten mufsten die Ecken und Kanten der Mauer
durch horizontale Lagen von Ziegeln gebildet werden.
Fig. 9 zeigt das sogenannte Netzwerk (opus reticulatum,
vgl. 66,2) in Verbindung mit horizontalen Ziegellagen.
Die Steine des Netzes selbst waren in der Regel Bruch-
steine, die vorn regelrnäfsig würfelförmig behauen wurden,
während sie nach dem Innern der Mauer zu unregel-
mäfsig spitz verliefen. Ihre eigentümliche schachbrett-
artige Schichtung soll der Mauer ein gefälliges Aus-
sehen geben.
lÜ-l3. Die Dachdeckung wurde im Altertume
durch übereinander gelegte grofse, mit aufgebogenen
seitlichen Rändern versehene Flachziegel bewirkt, deren
Stofsfugen durch darübergelegte hohle Deckziegel regen-
dicht verschlossen wurden. Bei den kostbareren Bauten-
wurden beide Arten Ziegel aus Marmor hergestellt. Der