Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

Städtebau. 
wohl rnit Recht in den Kämpfen zwischen Achäern und 
Dorern gefunden, die zu der Besetzung des Peloponnes 
durch das auf einer niedrigeren Kulturstufe stehende 
Volk der Dorer und zur Auswanderung des gröfsten 
Teils der achäischen Urbevölkerung führten. 
Von der Einrichtung des griechischen Wohnhauses 
in denlahrhunderten nach der Entstehung der homerischen 
Gedichte sind wir ganz ungenügend unterrichtet. Es ist 
nach den grofsen Epikern, Welche llias und Odyssee ver- 
fafsten, kein Dichter erstanden, der uns mit gleicher 
Anschaulichkeit in das häusliche Leben seiner Zeit 
einführt, wie uns die homerischen Dichter das der 
griechischen Vorzeit vergegenwärtigen. Das Interesse 
der Schriftsteller aus der Blütezeit Griechenlands gipfelt 
im öffentlichen Leben; Familie und Haus treten in den 
Hintergrund. Auch die bildende Kunst fördert unsere 
Kenntnis des griechischen Bürgerhauses nur wenig. Wo 
sie, wie in Grabreliefs und Vasenbildern, frühzeitig 
Szenen aus dem häuslichen Leben zum Vorwurf nahm, 
verschmähte sie es doch, den architektonischen Hinter- 
grund soweit klar zu legen, dafs wir ein anschauliches 
Bild von ihm gewinnen könnten: ihr liegt nur an der 
Schilderung des Menschen und seines Treibens. Eine 
Thüre oder eine Säule genügt ihr meist, die menschliche 
Wohnung anzudeuten (81,  Endlich lassen uns 
ebenso wie die schriftlichen Quellen und die Darstellungen 
der bildenden Kunst auch die erhaltenen baulichen Reste 
des griechischen Altertums für die Kenntnis des Wohn- 
hauses im Stiche. Der Hellene benutzte in der besten 
Zeit das kostbare und dauerhafte Baumaterial des Marmors 
ausschliefslich für Tempel; dagegen für das bürgerliche 
Wohnhaus und andere profane Bauten wurden die wenig 
haltbaren Luftziegel verwendet. So ist von der unge- 
heuren Masse griechischer Wohnstätten fast jede Spur ver-
	        
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