Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

2-43 
Marine. 
kraft, die hochgebauten Handelsschiffe dagegen nur durch 
Segel fortbewegt, vgl, 46, 2, 3; 47, I, 2, 6. Unsere Ramm- 
schiffe verdeutlichen einen weiteren Fortschritt der Schiffs- 
baukunst, insofern zur Verstärkung der Angriffskraft mehrere 
Reihen Ruderer übereinandergesetzt sind. Nach der Zahl 
der eingerichteten Reihen unterschied man in der Folge- 
zeit Dieren d. h. Zweiruderer, Trieren d. h. Dreiruderer, 
Tetreren d. h. Vierruderer, Penteren d. h. Fünfruderer etc. 
Am gebräuchlichsten waren Trieren (46, 4-8) und später 
Penteren. Die Schiffe unserer Darstellungen, Fig. xo, I2, 
scheinen Dieren zu sein. In betreff der Bedeckung ist 
zu beachten, dafs ein vollständiges Deck im Altertume 
höchstens bei Kauffahrern, nicht aber bei Schlachtschiffen 
üblich war. Denn da bei diesen der Mast während des 
Kampfes (46, 2) und bei ungünstigern Winde niedergelegt 
wurde, so mufste wenigstens in der Länge des Hinterschiffes 
sowohl zwischen den Ruderbänken als auch in der Mitte 
des Deckes, WO ein solches vorhanden war, ein Gang 
frei bleiben, der in seiner Breite mindestens dem Durch- 
messer des Mastes entsprach. Ein geschlossenes Deck 
würde ferner, wie sich aus der fehlerhaften Rekonstruktion 
46, 5 leicht ersehen läfst, ein rasches Einziehen der langen 
Ruder fasrunmöglich gemacht haben. Und doch hing 
von einer schnellen Ausführung dieses Manövers oft das 
Schicksal des Schiffes ab. Denn eins der gewöhnlichsten 
Mittel, ein feindliches Schilf aufser Kampf zu setzen, be- 
stand darin, dafs man versuchte, durch rasches Vorbei- 
fahren dicht an der Längsseite des Gegners demselben 
die Ruder abzustreifen. Es kam also für den angegriffenen 
Teil alles darauf an, dal's es ihm gelang, im Augenblicke 
der. Gefahr die Ruder der bedrohten Seite rasch einzu- 
ziehen. Aus diesen Gründen versah man die Schlachtschiße 
nicht mit einem eigentlichen Volldecke, sondern nur mit 
Längsbrücken, die von der Back nach dem Heck auf
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.