Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

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Kriegswesen. 
Feinde das Schwert in die Seite, sobald er sich in acht- 
losem Grimme eine Blöfse gab." 
Eine Reiterei gab es in den Heeren der horne- 
rischen Zeit noch nicht. Ihre Stelle vertraten einiger- 
mafsen die Streitwagen, auf denen die Fürsten in die 
Schlacht zogen  Freilich scheint dieser orien- 
talische Gebrauch schon bei Homer im Absterben be- 
griffen zu sein, denn die Griechen kämpfen in der Regel 
nicht von ihren Wagen aus, sondern benutzen sie nur, 
um rasch von einer Stelle des Schlachtfeldes zur andern 
zu gelangen, Während sie den Kampf selbst zu Fufs aus- 
fechten. In der historischen Zeit ist der Streitwagen 
völlig aus dem Kriegswesen der Hellenen verschwunden 
und spielt nur noch in den festlichen Wettkämpfen eine 
Rolle (25, 6). Dagegen ist nun neben dem Fufsvolke eine 
Reiterei entstanden, die, solange die Heere ihren Cha- 
rakter als Bürgerheere rein bewahrten, bei Griechen 
(49, 7) und Römern von den vornehmsten Klassen der 
Bürger gebildet wurde. Die Reiter tragen zwar auch 
eine Rüstung, werden aber gegen schwerbewaffnetes 
Fufsvolk nicht verwendet. Dies erklärt sich Wohl daraus, 
dafs sie weder Sattel noch Steigbügel hatten, ein Mangel, 
der die Wucht des Reiterangriffes bedeutend beeinträch- 
tigen mufste. Auch den eisernen Hufbeschlag kannten 
die Alten nicht; nur eine schuhartige Umhüllung des 
Hufes wandten sie an. Übrigens finden sich von Sätteln 
in der Kaiserzeit Beispiele (41, 4). Vgl. den Damen- 
sattel 37, 2. 
Die figürlichen Darstellungen unseres Atlas lehren 
uns die griechische Bewaffnung aus den verschiedenen 
Zeiten bis ins 4. Jahrh. v. Chr. hinab kennen, während 
die römische Bewalfnung erst auf Darstellungen der 
Kaiserzeit erscheint. Für die Bewaffnung zur Zeit der 
Republik geben uns, von einzelnen gefundenen" Waffen-
	        
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