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XXXI.
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„Während dieses Kampfes führte Simmachius einen
Schwertstreich." Hinter dem Namen des Maternus das
Zeichen des Todes. Unter dem des Simmachius die
Beischrift: Habilis „der Geschickte". Im oberen Bilde
liegt Maternus tödlich getroffen am Boden. Ein Kampf-
ordner eilt auf ihn zu, der "andere entfernt sich. Das
Wort: neco, „ich habe ihn getötet", ist von Simrnachius,
der inzwischen weggegangen, die folgenden Worte:
haec videmus, Simmachi homo felix, „Wir sehen es,
glücklicher Simmachius", sind von den Kampfordnern
gesprochen zu denken. Habilis bezieht sich natürlich
auf den Sieger. Mosaik aus dem 4. Jahrh. n. Chr.
5. Die Darstellung betrifft eine Aufführung, welche
ein Konsul Anastasius 517 nfChr. in Konstantinopel
veranstaltete, und ist wohl geeignet, die ganze Gräfslich-
keit eines derartigen Schauspieles zu veranschaulichen.
Aufser Peitschen und Schlingen sehen wir in den Hän-
den der Opfer kleine Holzwände, die sie zum Schutze
vorhalten. Unten links die Cochlea, "Schneckenhaus",
bestehend aus mehreren Wänden, die sich um eine senk-
rechte
Achse
drehen.
6. Der I. und 2. Sieger fahren vor die mit Kunst-
werken geschmückte Tribüne des Spielgebers vor.
Dieser ist im Begriffe, den 1. Sieger rnit klingender
Münze zu belohnen. Unter der Tribüne die Carceres.
Aus der späteren Kaiserzeit.
7. Idealisiertes Kostüm eines Wagenlenkers. In
der Umgürtung der Brust das Messer zum Durchschneiden
der Zügel für den Fall der Not. In der linken Hand
ein Stück Zügel. Der Kopf ist nicht zugehörig.
8. Vorrichtung zum Verlosen der Plätze in den
Carceres. Um die Achse wird eine Urne gedreht, aus
der die Kugeln, welche als Los dienen, herausfallen.