Tafel XXIX, xxx.
201
Eber; ein Jäger, Bestiarius, hat einen Bären erlegt; ein
anderer einem Stiere, der an ihm vorbeirannte, seinen
Speer durch den Leib gebohrt; dazwischen ein Reh, von
Hunden angegriffen, und zwei Hasen. Fig. 3: Zwei
Reiter; der erste offenbar im Nachteile. Sodann ein
Hoplomachos der, von einem hinter ihm stehenden
Thraker besiegt, das Volk mit grofser Ruhe um Gnade
anfleht. Das nächste Bild zeigt ebenfalls den Thraker
als Sieger. Der verwundete Hoplornachos ist in die
Kniee gesunken und bittet um das Mitleid des Volkes
vergebens, wie das hinter seinem Namen stehende
(')(G)c'n1ar0g I Tod) zeigt. Neben dem Thraker, der
bereits zum Todesstreiche ausholt, liegt am Boden ein
Speer, über dessen Verwendung sich nichts feststellen
läfst. Es folgt ein Bild mit vier Figuren, zwei Murmil-
lonen und zwei Netzwerfern. Vermutlich hat der im
Vordergrunde stehende Netzwerfer den einen Gegner
besiegt, und diesem wird jetzt, da er beim Volke kein
Mitleid fand, der Todesstreich versetzt. Den Henker-
dienst verrichtet ein zweiter Murmillo, weil der Netz-
werfer keine rasch tötende Waffe besitzt. Dieser hält
nur sein Opfer von hinten fest. Der zweite Netzwerfer
wird nun den Kampf mit dem andern Murmillo zu be-
stehen haben. Das letzte Bild zeigt den Thraker als den
Unterlegenen. Der Sieger (Hoplomachos IP) holt zum
Todesstreich aus. Fig. 4: Ein Thraker, vom Hoplo-
machos besiegt, bittet um Gnade. Der Aufseher hält den
Sieger noch zurück. Im z. Bilde ist umgekehrt der
Hoplomachos der Besiegte, der Thraker hat ihn im
Kampfe tödlich getroffen. In Fig. 3 und 4 sind den
Gladiatoren die Namen beigeschrieben, die jetzt zum
Teil unleserlich sind. Hinter den Namen waren die Zahlen
der früheren Siege jedes Gladiators angegeben. Die
gröfsere Inschrift besagt, dafs die Kämpfer zur Sklaven-