Tafel
XXIX.
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diesem Baue einen Teil des Kaiserpalastes bildete. In
der Mitte Justinian selbst mit seinem Gefolge. Rechts
und links die Leibwache. Weiter unten der Balkon für
die Grofsen des Reiches, von denen einige Mappae in den
erhobenen Rechten halten. In der Mitt edes Balkons eine
Eingangsthüre, ein Vomitorium, vgl. Fig. 2. Darunter
9 Thore, von denen 8 die Carceres bilden, das mittlere
aber wohl ein Eingangsthor in den Cirkus ist. Die
Schranken sind durch speerartige Säulen getrennt, die
hier die Stelle der Hennen (28, i; 33,2) vertreten. Die
Darstellung des untersten Streifens bezieht sich auf die
Aufrichtung des Obelisken. Durch die erhobenen Mappae
in den Händen der vier Vornehmen werden diese als
Beamte charakterisiert, welche bei Gelegenheit der Auf-
stellung dieses Bauwerkes Spiele veranstalteten. An eine
feierliche Begrüfsung, Acclamatio, des in seine Loge ge-
tretenen Kaisers dürfte wegen des gleichgültigen Ver-
haltens der übrigen Personen schwerlich zu denken sein.
7_IU. Kleine, Wenig über einen Zoll lange, vier-
seitige, beinerne Stäbchen, welche die Gladiatoren nach
Ablegung einer Prüfung am Schlusse ihrer Ausbildung
in den Fechtschulen als Berechtigungsmarken für öffent-
liches Auftreten erhielten. Die auf denselben regel-
lnäfsig wiederkehrende Abkürzung Sp. ist in spectavit,
„er probte", zu ergänzen, eine volkstümliche aktive Bil-
dung für das von der Grammatik geforderte Passivum
spectatus "erprobt", welches auf Fig. ro in der Ab-
kürzung spectat erscheint. Daneben pflegt der Name des
Herrn und das Datum der Prüfung zu stehen. Fig. 7:
Cocero, Sklave des Fafinius, probte den 5. Oktober im
Konsulatsjahre des L. Cinna und Cn. Papirius, d. i.
58 v. Chr. Fig. 8: Diocles, Sklave des Longidius, probte
den 1. Sept. im Konsulatsjahre des Cn. Octavius und
C. Curio, d. i. 76 v. Chr. Fig. 9: probte am Llan.