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Spiele.
Theater und Hippodrom War jedenfalls nur durch die
Bodengestaltung veranlafst. Von dem Zuschauerraume
des Theaters aus war wegen der Szenenwand der Hippo-
drom nicht zu übersehen. Die Loge auf der dem Theater
gegenüberliegenden Seite des Hippodrom war für die
Preisrichter bestimmt.
Tafel.
l. Eine der Dreispitzsäulen, die auf den Sockeln
römischer Wendesäulen zu stehen pflegen (28, I; 31, 1,2;
32,2). Unten fünf zu einem bacchischen Tanze ver-
einigte Figuren: Apollo, Pan und drei Nymphen. Oben
eine Keule und ein Hirtenstab, Pedum, die Sinnbilder
der Tragödie und Komödie, mit heiligen Binden um die
Säule geschlungen. Auf der Vorder- und Rückseite je
zwei Olivenkränze, sowie mehrere vorstehende Buckel
zum Aufhängen anderer. Die Sieger pflegten wohl ebenso,
wie es von den Obelisken bezeugt ist, auch an den
Wendesäulen ihre Kränze aufzuhängen.
2. 5. Das auf etwa 20000 Zuschauer berechnete
Amphitheater zu Pompeji stammt aus der ersten Hälfte
des ersten Jahrhunderts v. Chr. Fig. 2 ist von der nord-
östlichen Schmalseite des Baues und zwar von der Stelle
aus aufgenommen, wo der von der Strafse aus in einem
rechten Winkel einlaufende zweite Haupteingang 2 in Fig. 5
in die Arena mündet. Die letztere besitzt keine Unter-
bauten, war also nicht für Seegefechte hergerichtet. Die
Brüstungsmauer des Zuschauerraumes war mit Gemälden
geschmückt, zu denen die 39,510 wiedergegebenen
gehören. Der Zuschauerraum war in drei Ränge geteilt,
über deren höchstem sich noch eine aus einzelnen Logen