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grofsen Athenafeste zu Athen im Laufe des 5. Jahrh. er-
rungenen Sieges. Das dargestellte Kampfbild scheint eine
Abart des an diesem Feste üblichen Waffentanzes, der
Pyrrhiche (29, 9), zu sein. Es ist ohne Zweifel identisch
mit einer auch bei den Römern beliebten Übung, bei
Welcher die Turnkünstler ihren Tanz mit Hilfe zweier
Rosse ausführten, indem sie bald über sie hinwegsprangen,
bald während des Laufes von dem einen auf das andere
hinübersetzten und auf dem Rücken derselben teils stehend,
teils sitzend die Waden schwangen. Der lÄFaffentänzer
auf unserm Bilde, mit Helm und Beinschienen bekleidet,
trägt zwei Schilde, die ihm gleichzeitig dazu dienen, das
Gleichgewicht zu erhalten. Er ist soeben mit Hilfe des
Sprungbrettes, welches unter den Schwänzen der beiden
Rosse sichtbar ist (vgl. 22,1), auf eines der letzteren
gesprungen und schaut sich nach den Zuschauern um.
Seine Kleinheit erklärt sich aus dem Streben des Künst-
lers, seine Gestalt nicht über die obere Randlinie des
Bildes hinausragen zu lassen. Die Rosse sind in iBe-
wegung. Auf dem einen sitzt ein Lenker, der sich nach
dem Waffentänzer umschaut. Unter den Rossen lockert
ein Mann mit der Hacke den Boden der Rennbahn oder
arbeitet am unteren Ende der mit Hilfe einer Stütze auf-
gerichteten Stange oder Bretterwand, an welcher ein
anderer in die Höhe k1ettert._ Die Bestimmung dieses
Gerüstes ist unklar. Für ein Hindernis, das die Pferde
zu nehmen hätten, erscheint der Gegenstand zu hoch.
Hinter den Rossen ein Flötenspieler. Links der Zu-
schauerraum mit dem Beifall klatschenden Publikum. "Die
Worte, die der prächtig gekleidete Zuschauer auf der
untersten Stufe spricht: KAAOETOIKYBIETEITOI,
bedeuten wohl nicht "das Gefäfs (Preisgefäfs) dem Kunst-
reiter", sondern "schön, wahrlich, kunstreitert er", xalcßg
tot "AUßLGTIfIIOI.