Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

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Theaterwesen. 
dere Stützwand desselben aus massiven Steinplatten zu- 
sammensetzte. Vielfach zog man aber der letzteren 
Konstruktion eine andere vor, indem man wie im athe- 
nischen Bau der späteren Zeit die Stützwände aus einer 
Reihe Säulen mit verbindenden Holzwänden bestehen 
liefs  Auch die Paraskenien wurden zuweilen 
nicht ausgebaut, sondern durch hölzerne Gebäude oder 
blofse Seitenwände ersetzt (vgl.  Ja es kam sogar 
vor, dal's man für alle Zeiten so verfuhr, wie es die 
Athener in der Blütezeit thaten, indem man auf jedes 
stehende Bühnengebäude verzichtete und für die einzelnen 
Aufführungen ein Holzgerüst aufstellte (vgl. 5,13). Dies 
ist Wenigstens für Thorikos, ein attisches Landstädtchen, 
nachgewiesen, in dessen Theater die Orchestra wie in 
Athen den Vorplatz eines Dionysostempels bildete. 
Aufser durch die Dekoration der Hinterwände 
wurde nach den Berichten der Alten der Schauplatz der 
Handlung auch durch Seitenkulissen verdeutlicht, welche 
an dreieckigen drehbaren Gestellen befestigt waren. In 
beiden Fällen war die Szenenrnalerei auf hölzerne Tafeln 
oder auf Stoffe aufgetragen. Die Handlung spielte sich 
wie im klassischen französischen Drama regelrnäfsig unter 
freiem Himmel ab und zwar pflegte als Hintergrund bei 
den Tragödien, welche wie bemerkt meist die Schicksale 
heroischer Fürsten und Fürstengeschlechter behandelten, 
ein Königspalast, bei den Komödien ein Bürgerhaus und 
beim Satyrspiel eine Höhle oder Grotte dargestellt zu 
Werden. Die feste Hinterwand, an welcher die Deko- 
ration befestigt wurde, stellte selbst im steinernen Theater 
ein palastartiges Gebäude vor, dessen Front mit Säulen- 
reihen, die in Stockwerke geordnet waren, verziert wurde 
 Vgl. 1,1;  Indes ist es zweifelhaft, 0b man 
bei Königsdramen dieses Gebäude unmittelbar als Hinter- 
grund verwertete oder wie bei jeder anderen Szenerie
	        
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