Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

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Spiele. 
der kaiserlichen Familie teils auf Bahren getragen, teils 
auf kostbaren Wagen zum Cirkus geführt. Dann stieg 
der spielgebende Beamte zu seiner Loge hinauf, die 
sich an einer der Schmalseiten des Cirkus über den 
Schranken erhob (28, 1 u.  Die Loge der Preisrichter 
befand sich an der rechten Langseite gegenüber dem das 
Ziel markierenden Obelisken (31, I; vgl. 26, 6; 27,3). 
Es fuhren in der Regel nur je vier Wagen (29,11; 
32,2; 33, 6), zuweilen jedoch acht (28, I; 31, z), selten 
zwölf. Aber auch in den letzteren Fällen rangen nur 
vier Parteien miteinander um den Sieg, die sich 
durch die Farben weifs, rot, grün und blau unterschie- 
den. Da häufig an einem Tage vierundzwanzig Rennen 
stattfanden und demnach, falls jedes Pferd nur einmal 
lief, mehrere Hunderte solcher Pferde erforderlich waren, 
so war der Spielgeber, um die nötige Anzahl von Tieren 
zu erhalten, auf die Besitzer bedeutender Gestüte ange- 
wiesen, die sich wiederum zu vier grofsen, durch die 
Cirkusfarben sich unterscheidenden Gesellschaften zu- 
sammenschlossen. In späterer Zeit spielten, wie aus den 
Cirkusschlachten des byzantinischen Reiches bekannt ist, 
nur noch die grüne und blaue Partei eine Rolle, Während 
sich die weifse Partei der ersteren, die rote der letzteren 
untergeordnet hatte. 
Die Schranken des Cirkus (Start) bildeten eine 
schräge Linie, damit die zurückzulegende Strecke für 
alle Wagen annähernd ausgeglichen würde (26, 6; 
27,3). Dennoch hielt man "einige Abfahrtsplätze für 
vorteilhafter als die anderen, und es mufste deswegen 
durch eine Verlosung der Plätze über die Ordnung der 
Wagen entschieden werden (vgl. 31, 8). DQS Rennen 
begann unmittelbar von diesen Stellen aus. Das Zeichen 
zum Anfange erfolgte durch ein weifses Leinentuch, die 
Mappa, welche der Spielgeber von seiner Loge aus auf
	        
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