Spiele.
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(31, g vgl, 28, 1; 31,1; 32,2). Auf den Spinamauern
beziehentlich den Rändern des Wasserbassins finden wir
eine Menge von Gegenständen aufgestellt, die zu den
Spielen in mehr oder weniger enger Beziehung stehen. In
der Mitte neben dem Obelisken sehen wir regelmäfsig das
Bild der Göttermutter Kybele, die auf einem Löwen
reitet oder in einem Löwenwagen sitzt (23, I; 31, I u.
Ihr, als der Vorsteherin aller Wagenrennen, ist der entschei-
dende Platz im Cirkus an der Ziellinie, die von dem
Obelisken ausgeht, eingeräumt. Sie hütet auch die Palme,
Welche den Sieger schmücken soll (28, I; 32, z). Ferner
gehören zur unentbehrlichen Ausstattung der Spina Ständer
mit Delphinen und grofsen eierförmigen Körpern (28,1;
31, 1,2; 32,2), die bestimmt waren, die Zahl der zurück-
gelegten Umläufe anzugeben. Es scheint dies in der
Weise geschehen zu sein, dafs jedesmal, sobald die
Wagen die Bahn umkreist hatten, einer der wasser-
speienden Delphine gedreht (28,1; 31, 1?) und eins der
Eier gehoben oder gesenkt wurde (31, 2). Endlich sehen
wir auf der Spina Siegesgöttinnen auf Säulen (28, 1 u. a.)
sowie mannigfaltige Tempelchen und Kapellen, deren
Bedeutung sich im einzelnen nicht mehr erkennen läfst.
Galten die Spiele einer Siegesfeier, so pflegte man wohl
auch Beutestücke auf diese Weise dem Volke vorzu-
führen (32, 2; 33, 6).
Den Festen ging, nicht zur Freude des Publikums,
das ungeduldig auf den Beginn des Rennens wartete,
ein feierlicher Festzug voraus (28, 5). Er bewegte sich
in Rom, von den spielgebenden Beamten; angeführt, vom
Kapitol aus durch einen Teil der Stadt und durchzog
den Cirkus in seiner ganzen Ausdehnung. In dieser
Prozession Wurden die am Rennen beteiligten Wagen
dem Volke vorgezeigt und eine lange Reihe von Götter-
bildern, Götterattributen und Bildern von Mitgliedern