'l'heaterwesen.
hat, so dal's die Schauspieler vom Chor umringt waren.
Seit der Neuerung des Sophokles aber zerfiel der Büh-
nenbau in zwei durch die Szenenwand scharf getrennte
Teile, einen vorderen für die Darstellung bestimmten,
das sogenannte Logeion d. i. Sprechplatz, und einen
hinteren, der den Schauspielern zum Umkleiden diente.
Aus diesem letzteren hat sich sodann ein förmliches
Bühnengebäude entwickelt, und in der Zeit des Redners
Lykurg, eines Zeitgenossen des Demosthenes, ging man
daran, ein solches Gebäude aus Stein aufzuführen, indem
man einen langgestreckten Saal als Ankleideraum für die
Schauspieler und vielleicht auch als Aufbewahrungsort
für Theaterutensilien herstellte und demselben rechts und
links Seitenflügel, die sogenannten Paraskenien (vgl. 1, i;
vorlegte. Durch dieses Bauwerk wurde ein Stück
der alten Orchestra überbaut, die neu entstandene hatte
also einen kleineren Durchmesser, behielt jedoch ihre
kreisrunde Gestalt zunächst noch bei. Für das Logeion
wurde noch kein dauernder Bau errichtet, sondern man
stellte dasselbe fort und fort für jede Aufführung von
neuem aus Holz her. Erst in noch späterer Zeit, vielleicht
erst unter römischer Herrschaft, erhielt auch die den Zu-
Schauern zugekehrte vordere Stützwand des Logeion, das
Hyposkenion, eine feste Gestalt, indem man die beiden
Paraskenien durch eine Säulenreihe verband, welche
fortan die hölzerne Bühnendielung trug, bis man endlich
in spätrömischer Zeit das ganze Logeion in einen festen
Steinbau umwandelte.
Die Entwickelung des Bühnenraumes in den aufserhalb
Athens erbauten Theatern scheint eine sehr verschieden-
artige gewesen zu sein. In manchen Theatern kam man
Schon in früher Zeit dazu, den gesamten Bühnenbau aus
Stein aufzurichten; in anderen stellte man nur die Die-
hlng des Logeion von Holz her, während man die vor-