glaubte, unmittelbare Absenker von jenem ersten Öl-
baume, den Athena selbst ihrer Lieblingsstadt auf der,
Akropolis gepflanzt hatte. Durch das Geschenk hatte
die Göttin im Wettstreite mit Poseidon die Herrschaft
über Attika erlangt, und eben diese Besitzergreifung war
ES, zu deren Gedächtnis die Panathenäen gefeiert wurden.
S0 konnte denn den Siegern bei den Wettkämpfen des
Festes kein sinnigerer Preis bewilligt werden als das
O1, welches mittelbar jener Gabe der Göttin entstammte.
Zudem standen die heiligen Ölbäume in dem Rufe, das
beste Öl der Welt zu liefern. Alljährlich wurde also
der kostbare Saft für die Feier des panathenäischen Festes
in eigenartig gestaltete, mit einem Deckel geschlossene
Krüge gefüllt (25,59), um den Siegern übergeben zu
Werden. Diese Gefäfse zeigten gewissermafsen als Fabrik-
Inarke, welche die Herkunft des Öles bestätigte, auf der
einen Seite das Bild der stadtschützenden Gottheit mit
erhobenem Speeryund Schild (25,3) nebst der Aufschrift
„von den athenischen Wettkämpfen"; auf der andern
Seite eine Darstellung des Kampfes, durch Welchen das
O1 gewonnen War (22,57; 24,2,3). Von Athen aus
tfllg der Welthandel das Öl zu allen benachbarten
Völkern, wo sich nur Liebhaber desselben fanden; und
S0 kommt es, dafs uns die Gräber der verschiedensten
Länder eine nicht geringe Anzahl dieser schönen Ge-
fäfse erhalten haben.
Der erste Sieger im Wettlaufe der Männer erhielt
V01! diesen Preiskrügen sechzig, der im Knabenwettlauf
fünfzig Stück, während die Sieger in den andern Haupt-
arten der gymnischen Übungen, im Fünfkampf, Ringen,
Faustkampf und Pankration sich mit vierzig, bezüglich
dreifsig Stück begnügen mufsten, ein Beweis für den
hohen Wert, den man auf Tüchtigkeit im Laufe legte.
Noch viel reicher wurden freilich die Sieger im Wagen-