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Spiele.
Im heiligen Festbezirke von Olympia stand ein Wilder
Ölbaum, den das Orakel zu Delphi als den geweihten
Baum bezeichnet hatte, von welchem die Siegeskränze
zu entnehmen seien. Bevor diese dem Sieger einge-
händigt wurden, erhielt derselbe vermutlich unmittelbar
nach dem Abschlüsse des von ihm bestandenen Wett-
kampfes als vorläufiges Erkennungszeichen, das seine Be-
rechtigung für den Empfang des Ölzweiges erweisen
sollte, einen Palmzweig. Der Palmbaum galt den
Alten als Sinnbild unbeugsamer Kraft. Während Homer
seiner noch wie eines neuen, in Griechenland seltenen
Baumes gedenkt, sind seine Zweige in den historischen
Zeiten das allgemeinste Zeichen des Sieges (23, 8, 25, 1,
9, 10 u. Theseus, so berichtet die Sage, hatte nach
der Überwindung des Minotaurus, als er nach seiner
Rückkehr in Delos einen Wettkampf stiftete, von jenem
berühmten uralten Palmbaume, der dort neben dem Altare
des Apollo stand, den ersten Siegeszweig gebrochen
und damit die Veranlassung zu der weitverbreiteten
Sitte gegeben. Eine ähnliche allgemeine Bedeutung haben
die heiligen Binden, die Tänien, mit denen die Sieger
bei den Festen geschmückt wurden nur dafs sie
deutlicher auf die Beziehung des Sieges zur Religion
hinzuweisen scheinen (vgl.13,7u.a.).
Den Ölzweig erhielten die Sieger in Olympia am
letzten Tage des Festes, nachdem sie in feierlichem Zuge
nach dem grofsen Tempel des olympischen Zeus geführt
worden waren, wo ihnen im Angesichte der Kolossal-
statue des Gottes, der grofsen Schöpfung des Phidias,
der heifsersehnte Kranz als Lohn übergeben wurde.
Zugleich erhielten sie das Recht, zum Gedächtnisse ihrer
Siege innerhalb des heiligen Festbezirkes ein Standbild
aufzustellen (20, 1,5; 21,4; 22, 14; 24, I), welches der
Nachricht eines alten Schriftstellers zufolge nach drei