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Spiele.
Alle diese gymnischen Übungen mit Ausnahme des
Fackellaufes wurden im Stadion zur Aufführung gebracht.
Der Raum für die Wettrennen zu Rofs und Wagen war
der Hippodrom, der sich in seiner baulichen Einrich-
tung dem Stadion (26, 6) anschlofs, aber die doppelte
Gröfse desselben hatte. In ältester Zeit war das Wagen-
rennen der einzige von den Griechen geübte hippische
Wettkampf, wie denn dieses Volk das Rofs bekanntlich
überhaupt früher zum Ziehen der Streitwagen als zum
Reiten benutzte. In der That war der beim Rennen
übliche Wagen, wie aus seiner Gestalt hervorgeht (29, I0),
der unmittelbare Nachkomme jener hauptsächlich von
asiatischen Völkern verwendeten Streitwagen (vgl. 34, 3),
die uns die homerische Dichtung auch als Rüstzeug der
vor Troja kämpfenden Griechen kennen lehrt. Geradezu
in die homerische Kampfeswelt versetzt uns das in Attika
und Böotien übliche Wagenrennen der „Absteiger", der
Apobaten. Bei diesem Kampfspiele trat aufser dem
Wagenlenker auch ein mit dem Schilde bewehrter
Kämpfer auf den Streitwagen. Seine Aufgabe bestand
darin, Während der Fahrt wiederholt vom Wagen abzu-
springen und denselben wieder zu besteigen (25, 6).
Bei der gewöhnlichen Art des Wagenrennens wurde
der Wagen mit zwei, drei oder vier Rossen bespannt
und mufste zwölfmal die Bahn umkreisen, also eine Ent-
fernung von 48 Stadien oder 9 Kilometern zurücklegen.
Es wurde bei jedem einzelnen Rennen eine ziemlich be-
deutende Anzahl von Wagen zugelassen. Wenn die
Gespanne nun in dem Bestreben, in möglichst engem
Kreise die Wendesäule zu umfahren, bei der letzteren sich
eng zusammendrängten, so war die Gefahr, dafs durch
Aneinanderstofsen oder Anrennen an die Säule die Wagen
zu Falle kamen oder zerschellten, eine sehr grofse. So
konnte es denn kommen, dal's ein Wagenlenker einen