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Spiele.
des persönlichen Mutes abgesehen. Eine Kräftigung der
Arm- und Handmuskeln wurde schon durch die Vor-
übungen zum Faustkampfe, die man an einem hängenden
Ledersacke anstellte, erreicht (24, 7).
Die aufgeführten Übungen bilden den Grundstock
der griechischen Leibesübungen und zugleich den wich-
tigsten Teil der gymnischen Wettspiele bei den Festen
der Götter. Sie wurden auch mit Ausschlufs des Faust-
kampfes und {des ihm nahestehenden Pankration zu einem
einzigen Kampfspiele, dem Pentathlon oder Fünfkampf,
vereinigt. Die Kämpfer, welche sich an demselben be-
teiligten, mufsten der Reihe nach in einer Ordnung, die
wir nicht mehr mit völliger Sicherheit nachzuweisen ver-
ümögen, den Wettkampf im Diskos- und Speerwurf, im
Springen, Wettlauf und Ringen bestehen.
Keineswegs aber war mit diesen hervorragendsten
Übungen der Kreis der gymnischen Wettspiele abge-
schlossen. Kultusgebräuche und die verschiedenartigen
Neigungen der einzelnen Stämme fügten bald hier bald
dort neue Kampfesarten hinzu. lm engen Zusammen-
hange mit dem Gottesdienste stand der in Athen an
mehreren Festen geübte Facke1wettlauf(23,7). Hierbei
galt es, von einem in der Akademie stehenden Altare des
Prometheus das Feuer möglichst rasch auf gewisse Altäre
in der Stadt, auf denen ein Opfer dargebracht werden
sollte, zu übertragen. Die Einrichtung beruht auf der
Anschauung, dafs der Gottheit dasjenige Opfer das will-
kommenste war, welches von möglichst reinem Feuer
verzehrt wurde. Man hielt aber für ganz besonders ge-
heiligt das auf dem Altare des Prometheus flackernde
Feuer, da dieser Gott ja selbst das Feuer unmittelbar
aus dem Olymp entnommen hatte. Je Schneller nun die
Übertragung stattfand, um so besser konnte die Reinheit
bewahrt werden. Es stritten hierbei nicht einzelne, son-