Tafel XVIII.
XIX.
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Camillus, der das Bild eines Laren trägt; sein Gewand
ist im unteren Teile unrichtig ergänzt (vgl. 17, 6). Rechts
der Kaiser Augustus in der Mitte seiner Vertrauten. Seine
Gesichtszüge sind getreu wiedergegeben. Er trägt aufser
dem Lorbeerkranze die aus Lammfell bestehende Mütze
des Flamen mit dem spitzen Aufsatze, dem Apex. Hinter
ihm sind zwei Liktoren mit Rutenbündeln sichtbar. Der
Kopf der in der Mitte des Bildes rechts neben Augustus
stehenden Figur und der ganze untere Teil der Tafel
sind ergänzt. Die zweite und dritte Tafel zeigen noch
in Bewegung befindliche Teile des Zuges, bilden indes
nicht eine unmittelbare Fortsetzung der ersten Darstel-
lung; vielmehr fehlt sowohl zwischen der ersten und
zweiten als zwischen der zweiten und dritten Tafel je
eine weitere. Die zweite Tafel ist aufserdem in neuerer
Zeit aus zwei Stücken, die mit einander nichts zu thun
haben, zusammengesetzt. Die erste Hälfte derselben zeigt
Mitglieder der Priesterschaft: zwei Einzelpriester, Flami-
nes, einen Opferknecht mit dem Beile oder auch priester-
lichen Liktor, Wie sie den Pontifex zu begleiten pflegten,
und eine hohe priesterliche Gestalt, die das Gewand
über das Hinterhaupt gezogen hat. Der zweite Einzel-
priester trägt die dieser Priesterklasse zukommende Rute,
das Commetaculum, das er verwendete, um sich bei dem
Opfergange durch die Menge Platz zu schaffen. Der Auf-
satz der Mütze ist bei ihm und seinem Amtsgenossen
anders gebildet als bei Augustus. Die hohe priesterliche
Gestalt hat man auf Agrippa oder auch auf den-ver-
götterten Cäsar bezogen. Hinter dem Haupte derselben
schneidet der erste Teil der Tafel ab, der zweite Teil,
welcher Mitglieder der kaiserlichen Familie zeigt, dürfte
mit Nr. 3 zu verbinden sein. Das Stück Mantel, an
welchem sich der Knabe festhält, gehört einer weiblichen
Figur an. Ein Mann legt die Hand auf das Haupt des