Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

XVII. 
Tafel 
131 
altare. Der letztere ist erhöht, damit der Blick des im 
Inneren des Tempelhauses stehenden Götterbildes auf das 
Opferfeuer fallen kann. Das Götterbild selbst ist, um 
Sichtbar zu sein, v_om Künstler unter die Thüre gerückt, 
wie Fig. 8 und Taf. 19, 5; 65, 12.. 
3. Eingeweideschau, Extispicium. Die Verrichtung 
dieser heiligen Handlung lag den Haruspices 0b. Auf 
unserem Bilde scheint die Entscheidung bereits erfolgt 
zu sein. In der rechtsstehenden Figur, deren obere Hälfte 
bis zu der sie schräg durchschneidenden punktierten Linie 
ergänzt ist, haben wir vielleicht den Haruspex zu sehen. 
Neben ihm ein Liktor, der in der Rechten ein Opfer- 
messer oder ein Stück der Eingeweide hält und sein 
Rutenbündel schultert. Das Gefäfs des Opferschlächters 
War vielleicht zum Auffangen des Blutes bestimmt. 
Vieles im Bilde ist moderne Arbeit, u. a. auch die Köpfe 
des im Hintergrunde stehenden Opferschlächters und der 
nach dem Thore schauenden Person, das Thor selbst, 
die Hand des das Tier ausnehmenden Opferschlächters 
und der ganze rechte Arm der am meisten links stehen- 
den Person. 
4. Etruskischer Tempel. Der mittlere Bau mit den 
vier Säulen in der Front ist das Ternpelhaus. Die rechts 
und links anschliefsenden Mauern sind die Umfassungs- 
mauern des heiligen Bezirkes, des Temenos. Der Tempel 
besteht aus einer tiefen Vorhalle und drei nebeneinander 
liegenden, durch fortlaufende Zwischenmauern vollständig 
von einander getrennten Cellae, zu denen die drei auf 
dem Bilde sichtbaren Thüren führen. Erhalten ist uns 
kein nach diesem Plane gebautes Heiligtum; die vor- 
liegende Darstellung beruht auf den Bauvorschriften des 
römischen Architekten Vitruv. Die aus dem Holzbau 
herrührende Weitsäuligkeit ist etruskische Eigenart. 
5. Etruskischer bedeckter Altar, etwa aus dem 
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