130
Kultus.
Handpauken und Flöten, die beliebten Musikinstrumente
des lärmenden Kultes der Kybele; unter den Flöten ein
Gefääfs, eine sogenannte Cista.
Tafel.
I. Je ein Stück von den wichtigsten Arten des
Hausviehes, ein Schwein, ein Schafbock und ein Stier,
wurden in Rom geopfert, wenn es galt ein Stück Land
oder auch Personen zu Weihen oder zu reinigen. Das
Opfer hiefs Suovetaurilia, d. i. Schwein-Schaf-Stieropfer.
Die Tiere Wurden, bevor man sie am Altare schlachtete,
dreimal in feierlichem Zuge um den Gegenstand der
Weihe herumgeführt. Auf unserem Bilde sehen wir vor
den Opferaltären zwei Lorbeerbäume, die ein Gelehrter
für diejenigen zu halten geneigt ist, welche vor dem
Hause des Augustus standen, indem er zugleich annimmt,
dafs der Kaiser selbst mit seiner Familie das Opfer dar-
bringt und dieses sich auf die Weihe seines Hausplatzes
als Tempel des palatinischen Apollo im Jahre 28 v. Chr.
bezieht. Neben dem Opfernden steht ein Opferknabe,
Camillus, mit dem Weihrauchkästchen, dahinter ein an-
derer mit der Opferkanne. Der Opfernde hält in der
linken Hand irgend ein Opfergerät. Sein rechter Arm
ist wie der seines Hintermannes ergänzt. Auf dem Altare
liegen bereits Früchte als unblutige Opfer. Die Köpfe
des Stieres und des Schweines sind mit heiligen Binden
geschmückt. Neben dem Stiere der Opferschlächter.
Die _Gegenstände, welche die beiden Männer im Hinter-
grunde auf den Schultern tragen, sollen wohl Ruten-
bündel vorstellen.
2. Ein festlich bekränzter Tempel mit dem Opfer-