Tafel XVI.
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und Pylades vor Iphigenia zum Gegenstande hat. Ein
Opfertisch mit tragbarer Kapelle; vgl, 15, 5. Ein Opfer-
krug mit Spendeschale und eine heilige Binde.
7. In der oberen Hälfte nähern sich anbetend, zum
Teil mit Opfergeräten, die Mitglieder der Genossenschaft
dem Altare des Apollo, der wie 15, 1 selbst gegenwärtig
ist und durch eine Spende die Annahme des Opfers zu
erkennen giebt. Unten der religiöse Tanz und das bei
Flötenspiel gefeierte Trinkgelage, welches die Opfer-
mahlzeit abschließt. In der Mitte der Zechenden der
Mischkrug. Die Flöte zeigt die seltene Form der ein-
rohrigen.
3. Der eine Opfernde röstet am Herde die Ein-
geweide, die man zu Beginn jedes Opfermahles zu ver-
zehren ptiegte, während der andere noch an der Zer-
stückelung des Fleisches arbeitet. Links oben hängen
die Schenkelstücke als diejenigen Teile des Opfertieres,
welche nach griechischer Sitte durch Verbrennen den
Göttern geweiht wurden. Die Herme ist wohl eine
Bacchusherme. Hinter ihr eine heilige Binde. Am Fufs-
boden neben dem Bockskopfe Schüsseln, die vermutlich
zum Auffangen des Blutes gedient haben.
9. Archigallus hiefs der verschnittene Oberpriester
der grofsen Göttermutter Kybele. Er ist mit Zeichen
seiner Würde überladen. Auf dem Haupte ein Kranz mit
drei Götterbildern, von denen zweiebenso wie das Brust-
bild den Attis, den unglücklichen Geliebten der Kybele,
darstellen; vom Haupte hängt ein Schleier und eine
grofse geknotete Wollbinde, wie sie der Opferstier 19,4
trägt, herab; um den Hals eine Kette; in der Rechten
ein Mohnstengel und Lorbeerzweige, die als Spreng-
wedel dienten; in der Linken eine Geifsel für die Selbst-
geifselung und in einer Schale Früchte, darunter der für
Opfer viel verwendete Pinienzapfen; an der Wand
Bern har di, Textbuch zu Schreibers Bilderatlas. 9