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Kultus.
Haupte einen Schild Neben der Gestalt der dritten
Seite schwebt mit einer Opferschale auf dem Haupte eine
kleine Weibliche Figur, wohl eine Nymphe. Pan und
Nymphen, die Schutzgottheiten der bergigen und durch
Quellen belebten Gegend, finden sich öfters mit der
Göttin des Dreiweges vereinigt; auch der Hund, der den
wandernden Mann zu begleiten pflegt (65,4) und ander-
seits im Morgenlande vielfach auch herrenlos sein Wesen
auf den Strafsen treibt, steht zu ihr in Beziehung.
2. Ein Rundbau, von Arsinoe, der Tochter des
ägyptischen Königs Ptolemäus Soter, die eine Zeit lang
auf Samothrake eine Zuflucht fand, gestiftet. Zeit zwi-
schen 276 und 247 v. Chr. Der Zweck des Gebäudes
steht nicht fest. Indessen war dasselbe den „grofsen
Gottheiten" von Samothrake geweiht.
3. Die drei samothrakischen Kabiren Axiokersa,
Kasmilos und Axiokersos. Die Übertragung dieser
fremdartigen Gottheiten in die Sprache der gemein-
griechischen Mythologie durch die Bilder der Venus,
des Eros und des Apollo.
4. Ein vollständig erhaltenes Heiligtum aus der
ersten Diadochenzeit. Die Benennung desselben ist
durch eine Inschrift gesichert, die sich im Innern des
Raumes unter einer für das Götterbild bestimmten Nische
befand. Die von griechischer Sitte vollständig abwei-
chende kubische Form des Tempelbanes erklärt sich
daraus, dafs der orientalischen Göttin diese YVürfelform
besonders heilig War. Santorin ist der jetzige Name für
das alte Thera.
5. Vgl. 12,12. Der Silenkopf, der als Spange
den Mantel zusammenhält, läfst auf eine Beziehung des
Trägers zu Bacchus schliefsen.
6. Die Darstellung ist einem Bilde entnommen,
Welches die Vorführung der gefangenen Freunde Orestes