XIV.
Tafel
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Mädchen auf den Köpfen mit Kissen belegte Sessel, viel-
leicht ebenfalls Weihgeschenke, herbeibringen, deren ersten
eine Frau in Empfang nimmt. Sicher unrichtig ist die
Deutung, Welche in dem Gewande das Kleid des Priesters,
Welches dieser eben ablegt, sehen will.
IÜ. Die Gestalt ist einer Darstellung eleusinischer
Mysterien entlehnt. Man hat in ihr einen Daduchos Wie
in der Fig. 2 rechts neben Athena stehenden Person er-
kannt. Andere sehen in ihr mit Rücksicht auf die thra-
zische Bekleidung der Beine den aus Thrazien gekomme-
nen Stifter der eleusinischen Mysterien Eumolpos in der
Thätigkeit eines Daduchen.
ll. Eine Pinie und ein Fruchtbaum sind mit Epheu
und Weinranken zu einem Zelte vereinigt. Darunter ein
Tisch mit Opfergerätschaften und geweihten Trinkge-
schirren, unter andern ein Trinkhorn, das in der Figur
eines Centauren verläuft. Die_Bäume und Ranken, die
Masken, der Bock und die Hirtenflöte deuten auf den
Kult des Bacchus und des Pan. Oben auf dem Tische
ein Bild der fackeltragenden Demeter. Links am Baume
Schallglocken und ein Schallblech (vgl. 12,3). Den
Stab nebst dem Bündel hat vielleicht ein Wanderer ge-
weiht. Die Fackeln deuten auf die Festfeier; be-
sonders bei Verehrung von Bäumen war das Anzünden
von Lichtern üblich. Von den vier oberen Masken ge-
hören die mittleren Bacchantinnen an, die beiden anderen
dem Pan; von den unteren die rechte dem Silen, die
linke einer Lustspielfigur.
Tafel.
I. Eine Weihetafel, Welche die Mitglieder einer
religiösen Genossenschaft zu Ehren einer gewissen Stra-
tonike, einer Priesterin des Apollo und der Kybele, im