Volltext: Textbuch zu Th. Schreibers kulturhistorischem Bilderatlas des klassischen Altertums ([Bd.1],Textbuch)

Theaterweseh. 
sächlich in Unteritalien gepflegten Possenspiele, bei 
Welchem uns die litterarische Überlieferung vollständig 
im Stiche läfst, eine ganze Reihe von bildlichen, dem 
dritten Jahrhundert v. Chr. angehörenden Darstellungen 
erhalten  4, 83 5, 2: 6: 8,10, 11, 13)- Diese sind 
auch für das Verständnis der alten attischen Komödie 
nicht ohne einigen Wert, da einzelne derselben lebhaft 
an gewisse Motive dieser Dichtungsgattung erinnern und 
wir annehmen dürfen, dafs auch in Bezug auf Inszenierung 
diese unteritalische Posse sich an ihre attische Vor- 
gängerin anlehnte. 
In Athen selbst hatte sich inzwischen die dramatische 
Komik aus dem weiten Gebiete des öffentlichen Lebens 
in den engeren Kreis des bürgerlichen Hauses gerettet, 
ein Übergang, der um so ratsamer erschien, als der durch 
den peloponnesischen Krieg verarmte Staat genötigt war, 
den kostspieligen Chor, welcher den Glanz der Auf- 
führungen bisher wesentlich erhöht hatte, der Komödie 
zu entziehen, während man ihn für die Tragödie, wenn 
auch in beschränktem Mafse, zunächst noch beibehielt. 
S0 entstand die sogenannte neuere attische Komödie 
oder das bürgerliche Lustspiel, welches in seinen Stoffen 
im wesentlichen mit unserem Familienlustspiel überein- 
stimmte (3, 2, 4, 5, 6, 7; 4, 4; 6, 3, 6, 7). 
Während der Blütezeit der dramatischen Dichtung, im 
fünften Jahrhundert, sehen wir den Zusammenhang dieser 
Kunst mit der Verehrung des Weingottes noch voll- 
ständig gewahrt. Es fanden in Athen überhaupt nur 
zweimal im Jahre, und zwar an Festen dieses Gottes, 
dramatische Aufführungen statt, nämlich an den soge- 
nannten grofsen Dionysien, an welchen drei tragische 
Dichter mit je drei Trauerspielen und einem Satyrspiele, 
sowie drei Komödiendichter mit je einem Stücke in den 
Wettstreit traten, und an einem kleineren Feste des
	        
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